deSignale

Eine superspannende Abhandlung wurde nun von Forschern veröffentlicht. Darin geht es um ein GOE - englisch für Great Oxidation Event -.

Damit ist gemeint, dass es auf dem Mars einst eine reduzierte Atmosphäre gab, genau dafür wurden nun klare Belege gefunden, und danach in geologisch kurzer Zeit gab es eine Sauerstoffanreicherung.

Dieser Nachweis ist sehr wichtig, denn auf der Erde wurde der größte Teil der Sauerstoffanreicherung durch Bakterien verursacht, die den Sauerstoff als Gift in ihrem Stoffwechselprozess aussonderten.

Daher ist die einstig vorhandene reduzierte Atmosphäre und der spätere Nachweis von Sauerstoff ein klarer Hinweis auf Lebensprozesse.

Das ganze wurde im renommierten Fachjournal Nature Astronomy veröffentlicht: hier.

Sehr interessanter Beitrag, auch zum Signal BLC-1 wenn man bis zum Schluss des Berichts schaut, denn Proxima Centauri ist ja nicht schon immer der Erde am nächsten...

Die Auswertung der aktuellen ALMA-Messergebnis-Analyse zum Biomarker Monophosphan in der Venus-Atmosphäre wurde nach einer gegenteiligen Veröffentlichung eines anderen Teams 'vorläufig' zurückgezogen:



Aber nachträglich Analysen durch ältere Venus-Sonde 1978 sind davon nicht betroffen...

In einer Abhandlung, eingereicht in Nature, wurden Daten u.a. einer Sonder - Pioneer 13 - aus dem Jahre 1978 ausgewertet, die direkt in den Wolken der Venus Messungen vornahm.

In der gleichen Atmosphärenschicht wie neulich gemeldet, wurde nun auch in den alten Daten Phosphan sowie andere Biomarker gefunden!

In dieser neuesten Abhandlung wird nun auch als referenz die Arbeit von Schulze-Makuch angegeben, worauf ich schon vor Wochen hinwies.

Es berichtet u.a. universetoday.com.

Habe mich daran erinnert, dass es schon einmal den Nachweis von Biosignaturen in der Venus-Atmosphäre gab. Habe daher nochmals zum Buch von Sven Piper Exoplaneten - Die Suche nach einer zweiten Erde gegriffen und bin fündig geworden.

Sven Piper erwähnt die Nachweise von den Astrobiologen Dirk Schulze-Makuch und Louis Irwin.

Sie werteten nochmals die Messungen der Sonden Verena und Pioneer aus und fanden deutliche Biosignaturen in genau jener Atmosphärenschicht, die auch aktuell wieder für Spekulationen sorgt.

Eine genauere Beschreibung findet man u.a. auf heise.de.

Nur kurz die beiden Signaturen: Zum einen das gleichzeitige Vorhandensein von Schwefelwasserstoff und zugleich Schwefeldioxid. Das seltsame: Beide Stoffe reagieren miteinander und dürften daher nicht gleichzeitig nebenher zu finden sein, es sei denn bei biologischer Aktivität. Zum anderen Carbonylsulfid-Vorkommen. Dieses Gas ist anorganisch so schwer herzustellen, dass dafür eigentlich nur biologische Prozesse infrage kommen.

Im Jahre 2004 zeigten die Forscher in weiteren Abhandlungen, wie Mikroben auf der Venus vor langer Zeit entstanden sein könnten und wie sie möglicherweise in der Atmosphäre bis heute überdauern konnten.

Die Original-Arbeit erschien damals im Fachjournal Astrobiology, leider hinter einer Pay-Wall hier. Darin schlugen die Forscher konkrete Raumfahrtmissionen vor, um die Funde vor Ort überprüfen zu können.

Seltsamerweise zitiert die aktuelle Abhandlung über den Fund von Monophosphan gar nicht die damaligen Funde...

Ein Biomarker wurde in der Venus-Atmosphäre nachgewiesen. Warum das eine Sensation ist, gerade auch bzgl. Hinweis auf mikrobiellen Lebens, wird auf TerraX Lesch&Co. sehr ausführlich und gut erklärt:



Sehr ausführlich und fundiert auch auf raumfahrer.net.

Zum definitiven Beweis braucht es eine Raumsonde, die die habitable Atmosphärenschicht der Venus beprobt und wir diese Probe unterm Mikroskop analysieren können...

In Rissen von Basaltgestein haben Forscher ein Biotop gefunden. Interessant auch für die Suche nach außerirdischem Leben auf Mars und Co.

Es berichtet wissenschaft.de.

Heute möchte ich einmal einen Artikel loben, der über eine interessante Hypothese berichtet, wie die ersten Enzyme aussahen. Lobenswert deswegen, weil im Artikel wirklich von einer Hypothese die Rede ist, deren Autoren nun aber auch Wege vorstellten, diese Hypothese zu belegen oder eben zu widerlegen.

Andere Schlagzeilen sprachen wieder einmal von einer Entdeckung, aber die Autoren der Strukturanalyse sprechen in ihren zitierten Äußerungen von einem hypothetischem Modell.

Das nenne ich echte und wichtige Forschung und ich bin auf die weiteren Ergebnisse zu diesem Ansatz gespannt.

Der Artikel erschien auf scinexx.de.