Dienstag, 13. April 2010
Rätselhafte Planetenentstehung
Neueste Erkenntnisse über die Bahnen von Exoplaneten stellen einmal mehr die bislang etablierte Theorie über die Entstehung von Planeten in Frage.

Zu ihrer Überraschung stellten sie dabei fest, dass mehr als die Hälfte der "heißen Jupiter", also Gasriesen, die in großer Nähe um ihre Sonne kreisen, auf Bahnen umlaufen, die auf ungewöhnliche Weise zur Rotationsachse ihres Zentralsterns geneigt sind. In sechs Fällen, darunter bei zwei der Neuentdeckungen, drehten sich die Planeten sogar in entgegengesetzter Richtung um ihre Sonne, hatten also einen retrograden Orbit.

"Diese neuen Ergebnisse stellen die bisherige Auffassung in Frage, nach der Planeten immer in die Richtung umlaufen, in der sich auch der Zentralstern um die eigene Achse dreht", so Cameron, der die Resultate heute auf dem jährlichen nationalen Astronomietreffen der Royal Astronomical Society in Glasgow präsentierte.

Seit "heiße Jupiter" vor rund 15 Jahren erstmals entdeckt wurden, rätseln die Wissenschaftler wie diese Planeten entstanden sein können. Sie müssen sich, darüber herrscht weitgehend Einigkeit, in größerer Entfernung zu ihrer Sonne gebildet haben und dann auf ihre aktuelle Bahn gewandert sein. Viele Astronomen machten für diese Wanderung Wechselwirkungen mit der Scheibe aus Gas und Staub um den jungen Stern verantwortlich, aus der sich die Planeten auch gebildet haben.

Diese Vorgänge, so die Theorie, hätten sich innerhalb von wenigen Millionen Jahren abspielen können und auch die anschließende Entstehung von Gesteinsplaneten wie der Erde erlaubt. Sie können allerdings die jetzt vorgestellten Beobachtungen nicht erklären.


Dies berichtet astronews: http://www.astronews.com/news/artikel/2010/04/1004-013.shtml

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