Mittwoch, 17. Februar 2010
Zur neuen Raumfahrtstrategie der USA...
... hat die Mars Society wie ich finde einen sehr intelligenten Kommentar geliefert:

http://www.marssociety.de/html/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=1563&mode=thread&order=0&thold=0

Dabei haben folgende Passagen meine Aufmerksamkeit erregt:

Nachdem für das Constellation Programm schon 17 Mrd.$ ausgegeben worden waren, kostet sein Herunterfahren weitere 2,5 Mrd. In den nächsten 5 Jahren sind weiterhin 7,8 Mrd.$ für ein "new technology demonstration program" budgetiert, dessen Details noch nicht bekannt sind, sowie 3,1 Mrd. für Forschung an neuen Antrieben und weitere 3 Mrd. für Robotik. Das Budget der ISS wird nun, der Obama-Agenda einer besseren internationalen Kooperation folgend, um 42% oder 2 Mrd.$ über 5 Jahre aufgestockt, ihre Laufzeit von 2016 bis 2020 verlängert. Weiterhin wird "flagship demonstration" Technik mit 7,8 Mrd. gefördert, dazu gehören Techniken wie Treibstoff-Transfer im Orbit, aufblasbare Module, automatische Kopplung oder Versorgungssysteme.

Dies lässt vermuten, dass man durchaus größeres im Auge hat - die genannten Techniken wären für eine Marsmission sehr interessant. Aber wozu hier investieren, wenn man nicht einmal die Raketen bauen will?

Die Antwort zeigt eine Strategieänderung, die teils sogar als Paradigmenwechsel gesehen wird: Transportkapazität soll auf dem Markt gekauft werden, und hier denkt man wohl mehr an US-Anbieter und neue Modelle als die aktuell für ISS-Transporte genutzten russischen Sojus- und Proton-Raketen. Für diese Aufkäufe stehen bis 2015 5,8 Mrd.$ für bemannte Transporte im Plan, weitere 312 Mio.$ allein 2011 für Fracht. Dabei setzt man explizit auch bei Schwerlastraketen auf den kommerziellen Sektor - jetzt müssen diese "nur" noch entwickelt werden.


Und

Eine positive Wirkung der neuen Strategie könnte tatsächlich sein, durch die Entwicklung des Marktes die Kosten für den Transport - für jegliche Marsprojekte ein wesentlicher Faktor - deutlich zu senken. Die bisherigen Spieler hatten an dieser Kostensenkung kein Interesse. Mit Stricklands Worten:

"Government agencies by their very nature cannot and will not reduce operating costs. Private companies have to do that to compete. Without reducing operating costs dramatically, our space future will be left on the ground."

Voraussetzung dafür ist aber eine - vor allem unternehmerische - Initiative, die von der US-Regierung und der NASA naturgemäß nicht kommen kann.

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