Donnerstag, 19. August 2010
Schwarze Löcher entstehen anders als gedacht
Die etablierte Theorie zu Entstehung Schwarzer Löcher aus Sternenleichen muss revidiert werden. Dies jedenfalls macht eine Beobachtung an einem Magnetar erforderlich:

http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-12133-2010-08-19.html

Zitat:

Magnetar statt Schwarzes Loch

Die Astronomen haben deshalb die beiden sich gegenseitig bedeckenden Sterne des zu Westerlund 1 gehörigen Doppelsternsystems W13 näher untersucht. In so einem Doppelsternsystem lassen sich die Massen der beiden Sterne direkt aus ihren Umlaufbahnen um ihren gemeinsamen Schwerpunkt ermitteln.

Durch Vergleich mit diesen beiden Sternen hat das Astronomenteam festgestellt, dass der Vorläuferstern des Magnetars mindestens vierzigmal so massereich gewesen sein muss wie die Sonne. Damit haben sie erstmals gezeigt, dass sich Magnetare aus Sternen bilden können, die so massereich sind, dass man eigentlich erwarten würde, dass sie am Ende ihres Lebens zu einem Schwarzen Loch werden. Zuvor hatte man angenommen, dass Sterne mit anfänglich zwischen zehn und 25 Sonnenmassen Neutronensterne bilden würden und Sterne mit mehr als 25 Sonnenmassen Schwarze Löcher.

Große Herausforderung für bisherige Modelle der Sternentwicklung

„Diese Sterne müssen auf irgendeine Weise mehr als neun Zehntel ihrer Masse verlieren, bevor sie als Supernova explodieren, sonst würden sie als Schwarzes Loch enden”, erklärt Koautor Ignacio Negueruela von der spanischen Universidad de Alicante. „So große Massenverlustraten vor der Explosion stellen für die gängigen Modelle der Sternentwicklung eine große Herausforderung dar.”

Und Norbert Langer von der Universität Bonn bzw. der Universiteit Utrecht ergänzt: „Es stellt sich daher die schwierige Frage, wie viel Masse ein Stern denn überhaupt haben muss, um schließlich zu einem Schwarzen Loch zusammenzustürzen, wenn dies nicht einmal Sternen mit mehr als 40 Sonnenmassen gelingt.“

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