Freitag, 29. Juli 2011
Archaeopterix: Kein Missing Link
klauslange,00:24h
Nun wurde aufgrund eines weiteren Fundes belegt, dass der Archeaopterix kein Missing Link zwischen Dinosaurier und Vögeln sein kann. Vielmehr ist er Mitglied eines Seitenarms von gefierderten Dinosauriern, die nichts mit Vögeln zu tun haben. Scinexx berichtet: hier.
„Der Fund von Xiaotingia zhengi demonstriert, dass viele Merkmale, die zuvor als vogeltypisch galten, darunter auch lange und robuste Vordergliedmaßen, in Wirklichkeit die größere Gruppe der Paraves charakterisieren“, sagen die Forscher im Fachmagazin „Nature“. Die Paraves umfassen nicht nur die Vögel, sondern auch die Deinonychosaurier, eine nicht zu den Vögeln führende Seitenlinie des Stammbaums. Und in diese Nicht-Vogel-Saurier ordnen Xing Xu von der Chinese Academy of Sciences in Beijing und seine Kollegen den Archaeopteryx nun ein.
„Dieser Fund wird wahrscheinlich für beträchtliche Kontroversen sorgen - wenn nicht sogar für Entsetzen. Zum einen wegen der historischen und soziologischen Bedeutung, die Archaeopteryx besaß. Zum anderen aber auch, weil dies bedeuten könnte, dass vieles von dem, was wir über den Ursprung der ersten Vögel zu wissen glaubten, nun neu überdacht werden muss“, kommentiert Lawrence Witmer von der Ohio University die Entdeckung.
Als im Jahr 1860 der „Urvogel“ Archaeopteryx im Kalkstein von Solnhofen in Bayern entdeckt wurde, hatte Charles Darwin gerade seine Theorie über die Entstehung der Arten veröffentlicht. Für die Befürworter der Evolutionstheorie war das neue Fossil ein klares „Missing Link“. Seine federbesetzten Flügel und der Reptilienschwanz prädestinierten es für seine Rolle als evolutionäre Übergangsform zwischen Dinosauriern und Vögeln.
Diese Position des Archaeopteryx an der Basis des Vogelstammbaums blieb lange unangefochten. Seit den 1990er Jahren jedoch haben Paläontologen in der Liaoning Provinz in China immer neue gefiederte Dinosaurier und Urvögel entdeckt. Sie belegen, dass auch viele Dinosaurier vogelähnlicher waren als zunächst angenommen.
Fund beim Fossilienhändler
Xing Xu und seine Kollegen haben den etwa hühnergroßen Xiaotingia zhengi nicht selbst ausgegraben. Das in eine Schiefertafel eingebettete Skelett wurde bei einem Fossilienhändler entdeckt. Merkmale und Datierungen deute jedoch darauf hin, dass das Fossil aus der im späten Jura vor rund 155 Millionen Jahren abgelagerten Tiaojishan-Formation stammt.
Die Wissenschaftler unterzogen das Fossil einer genauen Analyse und verglichen die Merkmale mithilfe statistischer Methoden mit verwandten Formen. Für die enge Verwandtschaft mit Archaeopteryx sprechen ihrer Ansicht nach unter anderem Merkmale der Fingerknochen und der Hüfte. Einige Strukturen am Schädel, Sitzbein und den Fußknochen führten zur Einordnung beider Arten in die Seitenlinie der Deinonychosaurier.
„Der Fund von Xiaotingia zhengi demonstriert, dass viele Merkmale, die zuvor als vogeltypisch galten, darunter auch lange und robuste Vordergliedmaßen, in Wirklichkeit die größere Gruppe der Paraves charakterisieren“, sagen die Forscher im Fachmagazin „Nature“. Die Paraves umfassen nicht nur die Vögel, sondern auch die Deinonychosaurier, eine nicht zu den Vögeln führende Seitenlinie des Stammbaums. Und in diese Nicht-Vogel-Saurier ordnen Xing Xu von der Chinese Academy of Sciences in Beijing und seine Kollegen den Archaeopteryx nun ein.
„Dieser Fund wird wahrscheinlich für beträchtliche Kontroversen sorgen - wenn nicht sogar für Entsetzen. Zum einen wegen der historischen und soziologischen Bedeutung, die Archaeopteryx besaß. Zum anderen aber auch, weil dies bedeuten könnte, dass vieles von dem, was wir über den Ursprung der ersten Vögel zu wissen glaubten, nun neu überdacht werden muss“, kommentiert Lawrence Witmer von der Ohio University die Entdeckung.
Als im Jahr 1860 der „Urvogel“ Archaeopteryx im Kalkstein von Solnhofen in Bayern entdeckt wurde, hatte Charles Darwin gerade seine Theorie über die Entstehung der Arten veröffentlicht. Für die Befürworter der Evolutionstheorie war das neue Fossil ein klares „Missing Link“. Seine federbesetzten Flügel und der Reptilienschwanz prädestinierten es für seine Rolle als evolutionäre Übergangsform zwischen Dinosauriern und Vögeln.
Diese Position des Archaeopteryx an der Basis des Vogelstammbaums blieb lange unangefochten. Seit den 1990er Jahren jedoch haben Paläontologen in der Liaoning Provinz in China immer neue gefiederte Dinosaurier und Urvögel entdeckt. Sie belegen, dass auch viele Dinosaurier vogelähnlicher waren als zunächst angenommen.
Fund beim Fossilienhändler
Xing Xu und seine Kollegen haben den etwa hühnergroßen Xiaotingia zhengi nicht selbst ausgegraben. Das in eine Schiefertafel eingebettete Skelett wurde bei einem Fossilienhändler entdeckt. Merkmale und Datierungen deute jedoch darauf hin, dass das Fossil aus der im späten Jura vor rund 155 Millionen Jahren abgelagerten Tiaojishan-Formation stammt.
Die Wissenschaftler unterzogen das Fossil einer genauen Analyse und verglichen die Merkmale mithilfe statistischer Methoden mit verwandten Formen. Für die enge Verwandtschaft mit Archaeopteryx sprechen ihrer Ansicht nach unter anderem Merkmale der Fingerknochen und der Hüfte. Einige Strukturen am Schädel, Sitzbein und den Fußknochen führten zur Einordnung beider Arten in die Seitenlinie der Deinonychosaurier.
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