Mittwoch, 16. November 2011
Fukushima: Verstrahlungswerte
klauslange,21:28h
Weite Teile Japans werden lange verstrahlt sein, wie nun eine Studie belegt. Scinexx berichtet darüber hier.
Bisher sei kaum bekannt gewesen, wie viel Cäsium-137 nach der weitgehenden Zerstörung des Atomkraftwerks Fukushima am 11. März 2011 freigesetzt wurde, berichten Erstautor Teppei Yasunari von der Universities Space Research Association (USRA) in Columbia und seine Kollegen. Auch die genaue Verteilung und Ablagerung dieses radioaktiven Elements in den Böden seien unklar. Es habe nur Stichproben oder Teilkarten für einzelne Gebiete gegeben.
Umfassende Karte der Cäsium-Verteilung erstellt
„Die japanische Regierung, die Öffentlichkeit und die Wissenschaft haben daher dringend auf Information zur räumlichen Verteilung der Cäsium-137-Ablagerungen gewartet“, schreiben die Wissenschaftler. Jetzt habe man erstmals eine umfassende Karte der Cäsium-Verteilung und der Verseuchung der Böden für das gesamte Gebiet Japans erstellt. Sie könne nun dazu beitragen, Dekontaminations-Maßnahmen, aber auch Anbauverbote zu planen.
„Unseren Ergebnissen nach wird die Nahrungsmittelproduktion im Osten der Präfektur Fukushima durch die Cäsium-137 Ablagerung schwer beeinträchtigt sein“, sagen die Forscher. Auch in einigen Nachbarprovinzen wie Iwate, Miyagi, Yamagata, Niigata, Tochigi, Ibaraki und Chiba könne man nicht ausschließen, dass der Grenzwert von 2.500 Becquerel pro Kilogramm Boden überschritten werde. Die Halbwertszeit für Cäsium-137 liegt bei 30,1 Jahren, Gebiete mit hohen Cäsiumwerten seien daher auf Jahrzehnte verseucht.
Ablagerung von mehreren Billiarden Becquerel radioaktiven Cäsiums
Wie die Wissenschaftler berichten, sind insgesamt mehr als 5,6 Billarden Becquerel Cäsium-137 aus Fukushima über Japan und den angrenzenden Meeresgebieten abgelagert worden. „Das meiste davon ging über dem Pazifischen Ozean nieder“, sagen Yasunari und seine Kollegen. Über den Landmassen der japanischen Inseln seien ihren Berechnungen nach rund eine Billiarde Becquerel mit Niederschlägen auf den Boden gelangt.
Ein Großteil des radioaktiven Fallouts habe dabei den Osten und Nordosten Japans getroffen, sagen die Forscher. Der Nordwesten und Westen sei dagegen nur gering kontaminiert. Sie seien durch mehrere Gebirgsketten abgeschirmt worden. Für einige Gebirgsregionen auf der Insel Hokkaido im Norden Japans ermittelten die Wissenschaftler dagegen deutlich erhöhte Cäsiumwerte. Das radioaktive Material sei wahrscheinlich durch den Wind direkt von Fukushima über das Meer dorthin geweht worden. mutmaßen sie.
Bisher sei kaum bekannt gewesen, wie viel Cäsium-137 nach der weitgehenden Zerstörung des Atomkraftwerks Fukushima am 11. März 2011 freigesetzt wurde, berichten Erstautor Teppei Yasunari von der Universities Space Research Association (USRA) in Columbia und seine Kollegen. Auch die genaue Verteilung und Ablagerung dieses radioaktiven Elements in den Böden seien unklar. Es habe nur Stichproben oder Teilkarten für einzelne Gebiete gegeben.
Umfassende Karte der Cäsium-Verteilung erstellt
„Die japanische Regierung, die Öffentlichkeit und die Wissenschaft haben daher dringend auf Information zur räumlichen Verteilung der Cäsium-137-Ablagerungen gewartet“, schreiben die Wissenschaftler. Jetzt habe man erstmals eine umfassende Karte der Cäsium-Verteilung und der Verseuchung der Böden für das gesamte Gebiet Japans erstellt. Sie könne nun dazu beitragen, Dekontaminations-Maßnahmen, aber auch Anbauverbote zu planen.
„Unseren Ergebnissen nach wird die Nahrungsmittelproduktion im Osten der Präfektur Fukushima durch die Cäsium-137 Ablagerung schwer beeinträchtigt sein“, sagen die Forscher. Auch in einigen Nachbarprovinzen wie Iwate, Miyagi, Yamagata, Niigata, Tochigi, Ibaraki und Chiba könne man nicht ausschließen, dass der Grenzwert von 2.500 Becquerel pro Kilogramm Boden überschritten werde. Die Halbwertszeit für Cäsium-137 liegt bei 30,1 Jahren, Gebiete mit hohen Cäsiumwerten seien daher auf Jahrzehnte verseucht.
Ablagerung von mehreren Billiarden Becquerel radioaktiven Cäsiums
Wie die Wissenschaftler berichten, sind insgesamt mehr als 5,6 Billarden Becquerel Cäsium-137 aus Fukushima über Japan und den angrenzenden Meeresgebieten abgelagert worden. „Das meiste davon ging über dem Pazifischen Ozean nieder“, sagen Yasunari und seine Kollegen. Über den Landmassen der japanischen Inseln seien ihren Berechnungen nach rund eine Billiarde Becquerel mit Niederschlägen auf den Boden gelangt.
Ein Großteil des radioaktiven Fallouts habe dabei den Osten und Nordosten Japans getroffen, sagen die Forscher. Der Nordwesten und Westen sei dagegen nur gering kontaminiert. Sie seien durch mehrere Gebirgsketten abgeschirmt worden. Für einige Gebirgsregionen auf der Insel Hokkaido im Norden Japans ermittelten die Wissenschaftler dagegen deutlich erhöhte Cäsiumwerte. Das radioaktive Material sei wahrscheinlich durch den Wind direkt von Fukushima über das Meer dorthin geweht worden. mutmaßen sie.
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Mittwoch, 2. November 2011
Fukushima: Wieder Kernreaktor außer Kontrolle
klauslange,21:00h
Aus Fukushima gibt es wieder beunruhigende Nachrichten: Ein Kernreaktor ist außer Kontrolle. Eine Kettenreaktion hat stattgefunden, wie Messungen belegen. Ein erster Bericht dazu hier.
Im Reaktorblock Nr. 2 des Kernkraftwerks von Fukushima Daiichi finden in der Kernschmelze offenbar wieder – oder noch immer – Kernreaktionen statt. Nach Angaben der japanischen Atomaufsichtsbehörde und des Betreibers Tepco wurden dort die radioaktiven Gase Xenon-133 und Xenon-135 nachgewiesen. Diese Substanzen können nur durch Kernspaltung von Uran-235 entstanden sein, so dass aus der Anwesenheit der Xenon-Iostope ohne Zweifel auf stattfindende Kernreaktionen geschlossen werden kann.
Da die beiden Xenon-Isotope kurze Halbwertszeiten von fünf Tagen (Xe-133) beziehungsweise sechs Stunden (Xe-135) besitzen, könne aus ihrer Existenz geschlossen werden, dass die Kernreaktionen „kürzlich“ stattgefunden haben. Das ist an sich korrekt, wenngleich „kürzlich“ ein dehnbarer Begriff ist. Wird der Kern eines Uran-235-Atoms von einem Neutron getroffen, so kann er Tellur-133 und Zirkon-101 zerfallen und dabei zwei Neutronen freisetzen. Tellur-133 wiederum zerfällt in Jod-133 und dieses in das nun gemessene Xenon-133. Analog entsteht Xenon-135 aus dem Zerfall von Jod-135. Die Halbwertszeit von Jod-133 beträgt rund 20 Stunden, die von Jod-135 etwas mehr als sechs Stunden.
Aus den Xenon-Messungen in Fukushima lässt sich zweierlei folgern: Zum einen ist ohne jeden Zweifel auch radioaktives Jod entstanden, das die Voraussetzung für die Bildung des Xenons ist. Zum anderen müssen die Kernreaktionen aufgrund der Halbwertszeiten der beteiligten Isotope in einem Zeitfenster von einigen Tagen erfolgt sein.
Bleibt zu erwähnen, dass die beschwichtigenden Mitteilungen von der Betreiberfirma Tepco getrost in die Tonne getreten werden können!
Im Reaktorblock Nr. 2 des Kernkraftwerks von Fukushima Daiichi finden in der Kernschmelze offenbar wieder – oder noch immer – Kernreaktionen statt. Nach Angaben der japanischen Atomaufsichtsbehörde und des Betreibers Tepco wurden dort die radioaktiven Gase Xenon-133 und Xenon-135 nachgewiesen. Diese Substanzen können nur durch Kernspaltung von Uran-235 entstanden sein, so dass aus der Anwesenheit der Xenon-Iostope ohne Zweifel auf stattfindende Kernreaktionen geschlossen werden kann.
Da die beiden Xenon-Isotope kurze Halbwertszeiten von fünf Tagen (Xe-133) beziehungsweise sechs Stunden (Xe-135) besitzen, könne aus ihrer Existenz geschlossen werden, dass die Kernreaktionen „kürzlich“ stattgefunden haben. Das ist an sich korrekt, wenngleich „kürzlich“ ein dehnbarer Begriff ist. Wird der Kern eines Uran-235-Atoms von einem Neutron getroffen, so kann er Tellur-133 und Zirkon-101 zerfallen und dabei zwei Neutronen freisetzen. Tellur-133 wiederum zerfällt in Jod-133 und dieses in das nun gemessene Xenon-133. Analog entsteht Xenon-135 aus dem Zerfall von Jod-135. Die Halbwertszeit von Jod-133 beträgt rund 20 Stunden, die von Jod-135 etwas mehr als sechs Stunden.
Aus den Xenon-Messungen in Fukushima lässt sich zweierlei folgern: Zum einen ist ohne jeden Zweifel auch radioaktives Jod entstanden, das die Voraussetzung für die Bildung des Xenons ist. Zum anderen müssen die Kernreaktionen aufgrund der Halbwertszeiten der beteiligten Isotope in einem Zeitfenster von einigen Tagen erfolgt sein.
Bleibt zu erwähnen, dass die beschwichtigenden Mitteilungen von der Betreiberfirma Tepco getrost in die Tonne getreten werden können!
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Mittwoch, 26. Oktober 2011
Fukushima: Super-GAU schon vor Tsunami
klauslange,22:57h
Wie nun eine internationale Analyse von Strahlenwissenschaftlern belegt, fand der eigentliche Super-GAU schon durch das ursächliche Erdbeben statt und nicht erst durch den anschließenden Tsunami: hier.
Daraus:
Ein internationales Forscherteam aus Norwegen, Österreich, Spanien und den USA kommt zu dem Ergebnis, dass durch den Super-GAU in Fukushima 2,5-mal so viel radioaktives Edelgas Xenon-133 freigesetzt wurde wie durch Tschernobyl. Es gibt laut Studie zudem "starke Hinweise" darauf, dass die Freisetzung am 11. März 2011 infolge des Erdbebens bereits gegen 15 Uhr japanischer Zeit und somit noch vor dem Eintreffen des Tsunami begann. Für die Wissenschaftler ein Hinweis für "strukturelle Schäden" an den Reaktoren durch die Einwirkungen durch das Erdbeben um 14.46 Uhr.
...
"Das Studienergebnis ist somit ein weiterer Beleg dafür, dass die Darstellung der Atomindustrie, der japanischen Regierung, aber auch der deutschen Reaktorsicherheitskommission, wonach das Erdbeben alleine - ohne den dadurch ausgelösten Tsunami - nicht zum Super-GAU geführt hätte, falsch sein dürfte", so Henrik Paulitz, Atomexperte der atomkritischen Ärzteorganisation IPPNW. "Der Versuch der Atomlobby, die weltweit massive Erdbebengefährdung von Atomkraftwerken herunterzuspielen zu wollen, ist mit der neuen Studie wohl endgültig gescheitert. Es ist schon erstaunlich, wie die Reaktorsicherheitskommission und andere deutsche Regierungsstellen unbeirrt an der kaum noch haltbaren Tsunami-Theorie festhalten - vermutlich um erdbebengefährdete Anlagen wie Philippsburg-2 und Neckarwestheim-2 aus der politischen Schusslinie zu bringen." "Das Studienergebnis ist somit ein weiterer Beleg dafür, dass die Darstellung der Atomindustrie, der japanischen Regierung, aber auch der deutschen Reaktorsicherheitskommission, wonach das Erdbeben alleine - ohne den dadurch ausgelösten Tsunami - nicht zum Super-GAU geführt hätte, falsch sein dürfte", so Henrik Paulitz, Atomexperte der atomkritischen Ärzteorganisation IPPNW. "Der Versuch der Atomlobby, die weltweit massive Erdbebengefährdung von Atomkraftwerken herunterzuspielen zu wollen, ist mit der neuen Studie wohl endgültig gescheitert. Es ist schon erstaunlich, wie die Reaktorsicherheitskommission und andere deutsche Regierungsstellen unbeirrt an der kaum noch haltbaren Tsunami-Theorie festhalten - vermutlich um erdbebengefährdete Anlagen wie Philippsburg-2 und Neckarwestheim-2 aus der politischen Schusslinie zu bringen."
Daraus:
Ein internationales Forscherteam aus Norwegen, Österreich, Spanien und den USA kommt zu dem Ergebnis, dass durch den Super-GAU in Fukushima 2,5-mal so viel radioaktives Edelgas Xenon-133 freigesetzt wurde wie durch Tschernobyl. Es gibt laut Studie zudem "starke Hinweise" darauf, dass die Freisetzung am 11. März 2011 infolge des Erdbebens bereits gegen 15 Uhr japanischer Zeit und somit noch vor dem Eintreffen des Tsunami begann. Für die Wissenschaftler ein Hinweis für "strukturelle Schäden" an den Reaktoren durch die Einwirkungen durch das Erdbeben um 14.46 Uhr.
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"Das Studienergebnis ist somit ein weiterer Beleg dafür, dass die Darstellung der Atomindustrie, der japanischen Regierung, aber auch der deutschen Reaktorsicherheitskommission, wonach das Erdbeben alleine - ohne den dadurch ausgelösten Tsunami - nicht zum Super-GAU geführt hätte, falsch sein dürfte", so Henrik Paulitz, Atomexperte der atomkritischen Ärzteorganisation IPPNW. "Der Versuch der Atomlobby, die weltweit massive Erdbebengefährdung von Atomkraftwerken herunterzuspielen zu wollen, ist mit der neuen Studie wohl endgültig gescheitert. Es ist schon erstaunlich, wie die Reaktorsicherheitskommission und andere deutsche Regierungsstellen unbeirrt an der kaum noch haltbaren Tsunami-Theorie festhalten - vermutlich um erdbebengefährdete Anlagen wie Philippsburg-2 und Neckarwestheim-2 aus der politischen Schusslinie zu bringen." "Das Studienergebnis ist somit ein weiterer Beleg dafür, dass die Darstellung der Atomindustrie, der japanischen Regierung, aber auch der deutschen Reaktorsicherheitskommission, wonach das Erdbeben alleine - ohne den dadurch ausgelösten Tsunami - nicht zum Super-GAU geführt hätte, falsch sein dürfte", so Henrik Paulitz, Atomexperte der atomkritischen Ärzteorganisation IPPNW. "Der Versuch der Atomlobby, die weltweit massive Erdbebengefährdung von Atomkraftwerken herunterzuspielen zu wollen, ist mit der neuen Studie wohl endgültig gescheitert. Es ist schon erstaunlich, wie die Reaktorsicherheitskommission und andere deutsche Regierungsstellen unbeirrt an der kaum noch haltbaren Tsunami-Theorie festhalten - vermutlich um erdbebengefährdete Anlagen wie Philippsburg-2 und Neckarwestheim-2 aus der politischen Schusslinie zu bringen."
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Dienstag, 25. Oktober 2011
Kontaminierter Regen in Tokios Vorort
klauslange,00:32h
Acht Monate nach Fukushima wurde in einem Tokioter Vorort stark erhöhte Radioaktivität gemessen, die von einem kontaminiertem Regen stammt: hier.
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Donnerstag, 13. Oktober 2011
Verstrahlung Tokios
klauslange,21:56h
Ein wichtiges Anliegen ist mir, dass die Folgen von Fukushima nicht unter anderen Meldungen versinken und gleichsam an Bedeutung verlieren. Leider gibt es auch immer wieder Anlässe, die Fukushima und seine Folgen auf der Agenda lassen. Ein ernster Strahlungsanstieg wurde nun in Tokio gemessen: hier.
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Dienstag, 16. August 2011
Fukushima: Radioaktiver Schwefel
klauslange,14:00h
Die wissenschaftliche Auswertung der Fukushima-Katastrophe geht weiter und zeigt erschreckende Resultate, wie scinexx.de berichtet: hier.
In den ersten Tagen nach dem Reaktorunglück von Fukushima enthielt die Luft über der Küste Japans 365 Mal mehr radioaktiven Schwefel als normal. Das berichten US-amerikanische Forscher im Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences". Sie hatten die Spur der radioaktiven Schwefelatome von Kalifornien bis zur japanischen Küste zurück verfolgt. Der Schwefel sei entstanden, als das zur Kühlung eingesetzte Meerwasser mit der Neutronenstrahlung in den Reaktorkernen reagierte, sagen die Wissenschaftler. Wie dies genau geschah und wie viel Neutronenstrahlung dabei frei wurde, haben sie jetzt erstmals quantitativ berechnet.
Am 13. März 2011 begannen die japanischen Atomtechniker damit, die havarierten Reaktoren mit Meerwasser zu kühlen. Von den teilweise geschmolzenen Brennelementen ging starke Neutronenstrahlung aus. Die Neutronen kollidierten mit den Chlorid-Ionen des Meersalzes und wandelte sie in radioaktiven Schwefel (35S) um. "Man weiß, wie viel Meerwasser sie in Fukushima eingesetzt haben, wie weit die Neutronen in das Meerwasser eindringen und wie groß das Chlorid-Ion ist", sagt Antra Priyadarshi von der University of California in San Diego.
Aus diesen Informationen könne man kalkulieren, wieviele Neutronen mit dem Chlorid reagiert haben müssen, um den radioaktiven Schwefel zu produzieren. Ihr Ergebnis: Bis zum 20. März 2011 entwichen fast 400 Milliarden Neutronen pro Quadratmeter aus freiliegenden Brennelementen in den Reaktorkernen und Abklingbecken des Atomkraftwerks Fukushima Daiichi. Neutronenstahlung gilt als besonders schädlich für biologische Gewebe. Die biologische Wirksamkeit energiereicher Neutronen wird gegenüber der Gammastrahlung als 10 bis 20-fach stärker eingestuft.
In den ersten Tagen nach dem Reaktorunglück von Fukushima enthielt die Luft über der Küste Japans 365 Mal mehr radioaktiven Schwefel als normal. Das berichten US-amerikanische Forscher im Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences". Sie hatten die Spur der radioaktiven Schwefelatome von Kalifornien bis zur japanischen Küste zurück verfolgt. Der Schwefel sei entstanden, als das zur Kühlung eingesetzte Meerwasser mit der Neutronenstrahlung in den Reaktorkernen reagierte, sagen die Wissenschaftler. Wie dies genau geschah und wie viel Neutronenstrahlung dabei frei wurde, haben sie jetzt erstmals quantitativ berechnet.
Am 13. März 2011 begannen die japanischen Atomtechniker damit, die havarierten Reaktoren mit Meerwasser zu kühlen. Von den teilweise geschmolzenen Brennelementen ging starke Neutronenstrahlung aus. Die Neutronen kollidierten mit den Chlorid-Ionen des Meersalzes und wandelte sie in radioaktiven Schwefel (35S) um. "Man weiß, wie viel Meerwasser sie in Fukushima eingesetzt haben, wie weit die Neutronen in das Meerwasser eindringen und wie groß das Chlorid-Ion ist", sagt Antra Priyadarshi von der University of California in San Diego.
Aus diesen Informationen könne man kalkulieren, wieviele Neutronen mit dem Chlorid reagiert haben müssen, um den radioaktiven Schwefel zu produzieren. Ihr Ergebnis: Bis zum 20. März 2011 entwichen fast 400 Milliarden Neutronen pro Quadratmeter aus freiliegenden Brennelementen in den Reaktorkernen und Abklingbecken des Atomkraftwerks Fukushima Daiichi. Neutronenstahlung gilt als besonders schädlich für biologische Gewebe. Die biologische Wirksamkeit energiereicher Neutronen wird gegenüber der Gammastrahlung als 10 bis 20-fach stärker eingestuft.
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Dienstag, 19. Juli 2011
Speicher für Solarstrom
klauslange,00:20h
Wenn es darum geht einen Ersatz für die Kernenergie zu finden, dann braucht es verschiedene Schlüsseltechnologien, um eine sinnvolle Energiewende zu schaffen, die auch nachhaltig und ökologisch ist.
Eine solche Innovation ist das Speichern von Sonnenenergie, wie scinexx berichtet: hier.
Amerikanische Forscher haben eine neue Möglichkeit entdeckt, die Energie des Sonnenlichts chemisch zu speichern. Als effektiver „Licht-Akku“ erwies sich eine Verbindung aus Kohlenstoff-Nanoröhrchen und einem organischen Ringmolekül. Von Licht angestrahlt, ändert dieser Komplex seine Struktur zu einer energiereicheren Form. Erst wenn er einen weiteren Reiz erhält, springt die Struktur in die alte Form zurück. Dabei gibt sie die gespeicherte Energie wieder als Wärme ab.
Eine solche Innovation ist das Speichern von Sonnenenergie, wie scinexx berichtet: hier.
Amerikanische Forscher haben eine neue Möglichkeit entdeckt, die Energie des Sonnenlichts chemisch zu speichern. Als effektiver „Licht-Akku“ erwies sich eine Verbindung aus Kohlenstoff-Nanoröhrchen und einem organischen Ringmolekül. Von Licht angestrahlt, ändert dieser Komplex seine Struktur zu einer energiereicheren Form. Erst wenn er einen weiteren Reiz erhält, springt die Struktur in die alte Form zurück. Dabei gibt sie die gespeicherte Energie wieder als Wärme ab.
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Mittwoch, 13. Juli 2011
Lesch: Radioaktve Grenzwerte
klauslange,23:57h
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Montag, 6. Juni 2011
Bestätigt: Drei Kernschmelzen in Fukushima
klauslange,23:53h
Was zuvor schon - und sehr schnell - von Experten privater Umweltorganisationen prognostiziert wurde, ist nun offiziell bestätigt: In Fukushima gab es drei Kernschmelzen, die auch immer noch andauern.
N-tv berichtet hier.
N-tv berichtet hier.
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Samstag, 4. Juni 2011
Rekordstrahlung in Fukushima
klauslange,22:53h
Es wurde ja oft behauptet, dass in Deutschland einige Strahlenschutzexperten die Situation in Fukushima überbewertet hätten. Nun mittlerweile steht fest, dass es wohl schon in der ersten Woche in drei Reaktoren Kernschmelzen gab, genau wie die deutschen Experten in ihrer Ferndiagnose anhand der Bilder und Nachrichtenlage schlossen. Dass in Fukushima das Schlimmste überstanden sei, ist auch nicht abzusehen. Dies zeigt auch die höchste gemessene Strahlung seit dem Super-GAU in Fukushima. N-tv berichtet hier.
Im zerstörten Atomkraftwerk Fukushima sind neue Rekordwerte gemessen worden. Wie der Betreiber Tepco mitteilte, wurde im Reaktorgehäuse von Block 1 eine Strahlendosis von bis zu 4000 Millisievert pro Stunde gemessen. Das sei die höchste bisher in der Luft gemessene Radioaktivität in dem zerstörten Kraftwerk. Die hohe Strahlung hatte ein Roboter in der südöstlichen Ecke des Gebäude registriert, zitierte die Nachrichtenagentur Kyodo den AKW-Betreiber.
Dampf aus dem Boden
Aus einer Öffnung im Boden sei Dampf ausgetreten. Durch die Öffnung verlaufe ein Rohr, das durchs Gebäude führe. Das Rohr selbst sei aber unbeschädigt. Der Dampf scheine aus dem Druckkessel zu kommen, wo sich Kühlwasser angesammelt haben soll. Genaueres wollte Tepco prüfen.
Die Messdaten bedeuten, dass die Arbeiter dort innerhalb von nur vier Minuten der höchsten zulässigen Strahlendosis von 250 Millisievert pro Jahr ausgesetzt wären. Tepco beabsichtigt jedoch nach eigenen Angaben nicht, in dem Gebiet seine Leute arbeiten zu lassen. Man werde die weitere Entwicklung genau beobachten. Die japanische Regierung hatte den Grenzwert für die maximal erlaubte Strahlenbelastung für Arbeiter in Kernkraftwerken im Zuge der Katastrophe nach dem Erdbeben und Tsunami vom 11. März erhöht. Statt 100 gelten seitdem 250 Millisievert pro Jahr als Höchstdosis.
Im zerstörten Atomkraftwerk Fukushima sind neue Rekordwerte gemessen worden. Wie der Betreiber Tepco mitteilte, wurde im Reaktorgehäuse von Block 1 eine Strahlendosis von bis zu 4000 Millisievert pro Stunde gemessen. Das sei die höchste bisher in der Luft gemessene Radioaktivität in dem zerstörten Kraftwerk. Die hohe Strahlung hatte ein Roboter in der südöstlichen Ecke des Gebäude registriert, zitierte die Nachrichtenagentur Kyodo den AKW-Betreiber.
Dampf aus dem Boden
Aus einer Öffnung im Boden sei Dampf ausgetreten. Durch die Öffnung verlaufe ein Rohr, das durchs Gebäude führe. Das Rohr selbst sei aber unbeschädigt. Der Dampf scheine aus dem Druckkessel zu kommen, wo sich Kühlwasser angesammelt haben soll. Genaueres wollte Tepco prüfen.
Die Messdaten bedeuten, dass die Arbeiter dort innerhalb von nur vier Minuten der höchsten zulässigen Strahlendosis von 250 Millisievert pro Jahr ausgesetzt wären. Tepco beabsichtigt jedoch nach eigenen Angaben nicht, in dem Gebiet seine Leute arbeiten zu lassen. Man werde die weitere Entwicklung genau beobachten. Die japanische Regierung hatte den Grenzwert für die maximal erlaubte Strahlenbelastung für Arbeiter in Kernkraftwerken im Zuge der Katastrophe nach dem Erdbeben und Tsunami vom 11. März erhöht. Statt 100 gelten seitdem 250 Millisievert pro Jahr als Höchstdosis.
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