Donnerstag, 15. März 2012
Kann man zielgerichtete Evolution als solche erkennen?
In einem ausführlichen Beitrag auf dem Blog 'Evolution und Schöpfung' habe ich zu dieser Frage einige Gedanken erörtert: hier.

Darin verwende ich eine Schachanalogie, wie man diese Fragestellung analysieren kann, wenn man versucht, die auf das Mattsetzen zu übertragen: Einmal nur per Zufallsgenerator und das andere mal zielgerichtet. Dann zeige ich, wie sich die Sachlage ändert, wenn man als Ziel nicht das Matt, sondern das Patt hat. Würde man mit gängigen Schachanalysemethoden immer noch eine zielgerichtetheit erkennen, selbst wenn das Pattsetzen zielgerichtet erfolgt? Ja, aber nur wenn man weiß, dass nun nicht das Matt, sondern das Patt das Ziel des Spiels ist!

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 14. März 2012
Keine RNA Welt
Eine weitverbreitete und mittlerweile etablierte Hypothese ist eine sogenannte RNA-Welt als evolutionärer Vorgänger der heutigen Protein-Welt mit der DNA. Eine neue Studie zeigt aber, dass die RNA nie unabhängig von den Proteinen komplexe Aufgaben wahrnehmen konnte. Mehr noch, die Frage, wie es zum heitigen komplexen DNA-RNA-Mechanismus kommen konnte, muss als offen betrachtet werden.

sciencedaily.com berichtet hier:

In the new analysis, Caetano-Anollés and graduate student Ajith Harish (now a postdoctoral researcher at Lund University in Sweden) subjected the universal protein and RNA components of the ribosome to rigorous molecular analyses -- mining them for evolutionary information embedded in their structures. (They also analyzed the thermodynamic properties of the ribosomal RNAs.) They used this information to generate timelines of the evolutionary history of the ribosomal RNAs and proteins.

These two, independently generated "family trees" of ribosomal proteins and ribosomal RNAs showed "great congruence" with one another, Caetano-Anollés said. Proteins surrounding the PTC, for example, were as old as the ribosomal RNAs that form that site. In fact, the PTC appeared in evolution just after the two primary subunits that make up the ribosome came together, with RNA bridges forming between them to stabilize the association.

The timelines suggest that the PTC appeared well after other regions of the protein-RNA complex, Caetano-Anollés said. This strongly suggests, first, that proteins were around before ribosomal RNAs were recruited to help build them, and second, that the ribosomal RNAs were engaged in some other task before they picked up the role of aiding in protein synthesis, he said.

"This is the crucial piece of the puzzle," Caetano-Anollés said. "If the evolutionary build-up of ribosomal proteins and RNA and the interactions between them occurred gradually, step-by-step, the origin of the ribosome cannot be the product of an RNA world. Instead, it must be the product of a ribonucleoprotein world, an ancient world that resembles our own. It appears the basic building blocks of the machinery of the cell have always been the same from the beginning of life to the present: evolving and interacting proteins and RNA molecules."

"This is a very engaging and provocative article by one of the most innovative and productive researchers in the field of protein evolution," said University of California at San Diego research professor Russell Doolittle, who was not involved in the study. Doolittle remains puzzled, however, by "the notion that some early proteins were made before the evolution of the ribosome as a protein-manufacturing system." He wondered how -- if proteins were more ancient than the ribosomal machinery that today produces most of them -"the amino acid sequences of those early proteins were 'remembered' and incorporated into the new system."

Caetano-Anollés agreed that this is "a central, foundational question" that must be answered. "It requires understanding the boundaries of emergent biological functions during the very early stages of protein evolution," he said. However, he said, "the proteins that catalyze non-ribosomal protein synthesis -- a complex and apparently universal assembly-line process of the cell that does not involve RNA molecules and can still retain high levels of specificity -- are more ancient than ribosomal proteins. It is therefore likely that the ribosomes were not the first biological machines to synthesize proteins."

Caetano-Anollés also noted that the specificity of the ribosomal system "depends on the supply of amino acids appropriately tagged with RNA for faithful translation of the genetic code. This tagging is solely based on proteins, not RNAs," he said. This suggests, he said, that the RNA molecules began as co-factors that aided in protein synthesis and fine-tuned it, resulting in the elaborate machinery of the ribosome that exists today.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 1. September 2011
Kein Evolutionsbeweis: Antibiotika-Resistenz
Oft höre ich in der Diskussion Pro und Contra Evolution, dass man diese anhand der Bildung von Resistenzen von Bakterien bei Behandlung mit Antibiotika quasi life beobachten kann. Neue Eigenschaften werden da - so heißt es - vor unseren Augen gebildet, die die Bakterien dann dem Antibiotika Paroli bieten lassen.

Im Studium Integrale Journal habe ich schon gelesen, dass diese Resistenzen nicht erst neu gebildet wurden, sondern in einer kleinen Population der Bakterien schon vorhanden waren und erst durch den Einsatz der Antibiotika ersichtlich wurden.

Diese Einschätzung wird nun auch offiziell bestätigt, wie wissenschaft.de berichtet: hier.

Es war und ist einer der größten Erfolge der modernen Medizin: Seit etwa hundert Jahren retten Antibiotika Millionen Menschen das Leben. Doch leider sind die Bakterienkiller vergängliche Wundermittel: Der Mensch muss ständig neue Antibiotika entwickeln, denn die Krankheitserreger wappnen sich nach und nach mit Resistenz-Genen gegen die Wirkstoffe und machen sie nutzlos. Jetzt haben kanadische Wissenschaftler herausgefunden, dass die dafür verantwortlichen Erbanlagen schon lange vor dem Druck durch den Einsatz der Antibiotika in manchen Mikroorganismen existierten: Gerry Wright von der McMaster University in Hamilton und seine Kollegen haben entsprechende bakterielle Gene in 30.000 Jahre altem Permafrostboden nachgewiesen.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 18. August 2011
Lebendes Fossil: 100 Mio Jahre alter Aal
Eine Aal-Art, die zuvor nur in fossiler Form von 100 Mio radiometr. Jahren bekannt war, wurde nun putzmunter im Meer gefunden, wie sciencetixker berchtet (mit Video) : hier.

Eine Aal-Art, die sich seit 200 Millionen Jahren nicht mehr verändert hat, lebt in einem Riff im pazifischen Palau-Archipel. Der Fisch fällt durch den urtümlichen Vorkiefer, ungewöhnliche Schwanzflossen sowie überlappende Kiemenreusen auf. Diese Merkmale waren bisher nur von fossilen Aalen der Kreidezeit bekannt.

Der Fisch ist rund 15 cm lang, sein Lebensraum liegt in 35 Metern Tiefe. Ein internationales Team von Biologen hat den Aal auf den Namen “Protoanguilla palau” getauft. Die Forscher stellen ihren Fund im Fachmagazin “Proceedings of the Royal Society B” vor.

Das Palau-Archipel existiert seit rund 60 bis 70 Millionen Jahren. Protoanguilla sei wahrscheinlich eingewandert und könnte auch noch an anderen pazifischen Orten anzutreffen sein, spekulieren die Forscher um Jiro Sakaue vom Southern Marine Laboratory in Palau.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Freitag, 29. Juli 2011
Archaeopterix: Kein Missing Link
Nun wurde aufgrund eines weiteren Fundes belegt, dass der Archeaopterix kein Missing Link zwischen Dinosaurier und Vögeln sein kann. Vielmehr ist er Mitglied eines Seitenarms von gefierderten Dinosauriern, die nichts mit Vögeln zu tun haben. Scinexx berichtet: hier.

„Der Fund von Xiaotingia zhengi demonstriert, dass viele Merkmale, die zuvor als vogeltypisch galten, darunter auch lange und robuste Vordergliedmaßen, in Wirklichkeit die größere Gruppe der Paraves charakterisieren“, sagen die Forscher im Fachmagazin „Nature“. Die Paraves umfassen nicht nur die Vögel, sondern auch die Deinonychosaurier, eine nicht zu den Vögeln führende Seitenlinie des Stammbaums. Und in diese Nicht-Vogel-Saurier ordnen Xing Xu von der Chinese Academy of Sciences in Beijing und seine Kollegen den Archaeopteryx nun ein.

„Dieser Fund wird wahrscheinlich für beträchtliche Kontroversen sorgen - wenn nicht sogar für Entsetzen. Zum einen wegen der historischen und soziologischen Bedeutung, die Archaeopteryx besaß. Zum anderen aber auch, weil dies bedeuten könnte, dass vieles von dem, was wir über den Ursprung der ersten Vögel zu wissen glaubten, nun neu überdacht werden muss“, kommentiert Lawrence Witmer von der Ohio University die Entdeckung.

Als im Jahr 1860 der „Urvogel“ Archaeopteryx im Kalkstein von Solnhofen in Bayern entdeckt wurde, hatte Charles Darwin gerade seine Theorie über die Entstehung der Arten veröffentlicht. Für die Befürworter der Evolutionstheorie war das neue Fossil ein klares „Missing Link“. Seine federbesetzten Flügel und der Reptilienschwanz prädestinierten es für seine Rolle als evolutionäre Übergangsform zwischen Dinosauriern und Vögeln.

Diese Position des Archaeopteryx an der Basis des Vogelstammbaums blieb lange unangefochten. Seit den 1990er Jahren jedoch haben Paläontologen in der Liaoning Provinz in China immer neue gefiederte Dinosaurier und Urvögel entdeckt. Sie belegen, dass auch viele Dinosaurier vogelähnlicher waren als zunächst angenommen.

Fund beim Fossilienhändler
Xing Xu und seine Kollegen haben den etwa hühnergroßen Xiaotingia zhengi nicht selbst ausgegraben. Das in eine Schiefertafel eingebettete Skelett wurde bei einem Fossilienhändler entdeckt. Merkmale und Datierungen deute jedoch darauf hin, dass das Fossil aus der im späten Jura vor rund 155 Millionen Jahren abgelagerten Tiaojishan-Formation stammt.

Die Wissenschaftler unterzogen das Fossil einer genauen Analyse und verglichen die Merkmale mithilfe statistischer Methoden mit verwandten Formen. Für die enge Verwandtschaft mit Archaeopteryx sprechen ihrer Ansicht nach unter anderem Merkmale der Fingerknochen und der Hüfte. Einige Strukturen am Schädel, Sitzbein und den Fußknochen führten zur Einordnung beider Arten in die Seitenlinie der Deinonychosaurier.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Montag, 21. Juni 2010
Canyonbildung in drei Tagen
Statt Millionen Jahren zu benötigen, brauchen Canyons nur Tage, um zu entstehen, zeigt ein neuer Artikel.

scinexx berichtet:

Bisher glaubte man, große Schluchten und Canyons entstünden nur allmählich, im Laufe von Millionen Jahren. Doch dass es auch sehr viel schneller geht, haben jetzt amerikanische Forscher festgestellt. Wie sie in „Nature Geoscience“ berichten, kerbte eine Sturzflut in Texas einen sieben Meter tiefen und mehr als zwei Kilometer langen Canyon innerhalb von nur drei Tagen ein.

Link: http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-11829-2010-06-21.html

Interessantes Ergebnis. Wenn ich mich recht erinnere haben schon Geologen von Wort und Wissen darauf hingewiesen, dass solche oft als sehr lange dauernde Prozesse sehr sehr viel schneller ablaufen können. Wie obiger Artikel nun auch bestätigt.

Dass dieses Ergebnis auch für die Marsforschung interessant sein kann, wie im Artikel hervorgehoben wird, ist auch interessant, aber auch die irdische Geologie muss nochmals überprüfen, ob sie eine korrekte Chronologie bei solchen Canyons zugrunde gelegt hat...

... link (0 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 10. November 2009
Abiotische Entstehugn von Erdöl und Erdgas
Mir wird ja immer wieder mal meine Offenheit für Ansätze des Intelligent Design oder auch - noch 'schlimmer' - für die Schöpfungsforschung zum Vorwurf gemacht.

Doch ich bin da stur, neue Ideen kann man nur ohne Denktabus kritisch aber vorurteilsfrei prüfen. Nur so, das ist meine feste Überzeugung, kann man Wissen schaffen. Dies gilt für mich in allen Richtungen, ohne eine zu präferieren.

Wie richtig ein solcher Ansatz ist zeigen neueste Untersuchungen, die der Entstehung von Erdöl und Erdgas zum Inhalt hat. Den Schöpfungsforschern hält man gerne vor, dass diese Vorkommen fossiler Rohstoffe eben durch organisches Material unter lang anhaltendem Druck herrührt und daher relativ kurze Erdgeschichten von höchstens mehreren 100000 bis 10000de Jahre unmöglich wären.

Eine alte Theorie des Vaters des Periodensystems chemischer Elemente Mendelejew besagte aber im 19.Jhdt, dass diese Stoffe auch abiotisch entstanden sein können. Das wurde bestritten.

Nun aber haben US-Forscher unter der Leitung von Anurag Sharma experimentell Erdöl und Erdgas ohne organische Stoffe herstellen können. Veröffentlicht wird das in der Fachzeitschrift "Energy & Fuels".

Quelle:

http://www.sciencedaily.com/releases/2009/11/091104123032.htm

... link (0 Kommentare)   ... comment


Freitag, 27. Februar 2009
Frühmenschen vor 1,5 Mio Jahren hatten heutigen Gang
Radiometrisch 1,5 Mio Jahre alte Fußspuren von Frühmenschen zeigen, dass ihr Gang exakt den heutigen glich. Es gab also in diesem Zeitraum keine Evolution des Aufrechten Ganges.

http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/301030.html

Und sowas im Darwinjahr!!! ;-)

... link (0 Kommentare)   ... comment


Freitag, 13. Februar 2009
Mutationsexplosion bei der Menschwerdung
In einem interessanten Artikel von scinexx

http://www.g-o.de/wissen-aktuell-9509-2009-02-13.html

geht es um die in Nature vorgestellten Entdeckung einer Mutations-Explosion in den Genen beim angenommen gemeinsamen Vorfahren von Mensch und Schimpanse. Lassen wir die Beheauptung des gemeinsamen Vorfahrens als Arbeitshypothese ruhig mal so stehen. Zum einen ist interessant, dass nun auch die sogenannte Junk-DNA plötzlich eine enorme Bedeutung zugesprochen wird, etwas das noch vor gar nicht allzulanger Zeit als ID - Ketzerei galt. Zum anderen würde sich aber doch die Frage stellen, was denn ausgerechnet eine solche Mutations-Explosion ausgelöst hätte. Wieder eine ID - Ketzer-Frage: Kann man hier nicht auch einen außerhalb des Zufalls liegenden Mechanismus vermuten?

... link (0 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 4. September 2008
Evolutionismus contra freier Wille: Abschaffung der Sünde
In welche Fahrwasser man gerät, wenn man sich als gläubiger Mensch vorbehaltlos dem Evolutionismus anbiedert, zeigt sehr schön folgender kath.net Artikel über die "Abschaffung der Sünde" durch eine evolutionistische Hirnforschung und ihrer vermeintlichen Ergebnisse:

http://www.kath.net/detail.php?id=20754

Absolut lesenswert, nicht nur für Katholiken!!!

Noch eine Ergänzung:

Wie lassen sich die beschriebenen Experimente noch deuten?

Gemäß dem Nobelpreisträger und Begründer der Modernen Hirnforschung John C. Eccles (1903-1997) steht jedes menschliche Gehirn mit seinem Geist, der immateriell ist, in Verbindung.

Wenn einem Propanden anheim gestellt wird nach belieben einen Knopf zu drücken, dann entscheidet der Geist des Propanden nach freiem Willen und verändert die quantenmechanische Wahrscheinlichkeitsamplituden für die Anregungszustände der Neuronen, um diese Entscheidung
a) umzusetzen
und
b) bewusst zu machen.


Somit ist das Gehirn, determiniert durch die Beeinflussung des Geistes, schon für die entsprechende Handlung konditioniert, bevor es organisch dem Propanden bewusst gemacht ist und dieser es seiner materiellen Umgebung mitteilen kann.

So lassen sich auch unbewusste Zustände sehr gut plausibel machen.

Ferner ist es unabdingbar, dass das Gehirn organisch ausreichend funktionstüchtig sein muss, um die Anregungen des Geistes auf die Neuronenmatrix korrekt umzusetzen.

Bei einer krankhaften Veränderung oder einem organischen Gebrechen des Gehirns werden sich Störungen in der Geist-Gehirn-Interaktion einstellen. Daher sind die Ergebnisse bei Split-Brain-Experimente in diesem Rahmen zu sehen.

Dass das Gehirn auch organisch darauf ausgelegt ist, mit einer immateriellen Seinsphäre zu interagieren, erscheint damit schon zwanglsläufig. Somit ist das Vorhandensein des sog. Gottesmoduls im Gehirn keine Begründung für einen durch das Gehirn vorgegaukelten Gott, sondern eher für eine Art Sinnesorgan für etwas, das vorhanden ist. Augen existieren ja deswegen, um vorhandenes Licht zu verarbeiten, und nicht, um uns das Vorhandensein von Licht vorzugaukeln. Entsprechendes kann man für das sog. Gottesmodul annehmen: Verarbeitungen von Signalen aus einer anderen - immateriellen - Seinssphäre. So ist zum Beispiel Information eine solche immaterielle Größe.

Interessante Quellen:

Das Ich und sein Gehirn, John C. Eccles und Karl R. Popper in der Diskussion, Piper, 2004

How the Self Controls Its Brain, John C. Eccles, Springer, 1994

Die Evolution des Gehirns, John C. Eccles, Piper, 1989

... link (0 Kommentare)   ... comment