Freitag, 30. März 2012
Halbwertszeit niedriger als gedacht!
Die Chronologie des Sonnensystem muss korrigiert werden, da die radioaktive Halbwertszeit eines Elements als viel zu hoch angesetzt wurde, wie pro-physik.de schreibt: hier.

Das radioaktive Isotop Samarium-146 hat eine Halbwertszeit von 68 ± 7 Millionen Jahren – das sind 30 Prozent weniger, als der bislang geschätzte Wert von 103 ± 5 Millionen Jahren. Das zeigen die bislang genausten Messungen der Zerfallsprozesse von Samarium-146 und Samarium-147 durch ein internationales Forscherteam. Da Isotopen-Anomalien von Neodym, dem Zerfallsprodukt von Samarium-146, die Grundlage für die Datierung von Ereignissen in der Frühzeit des Sonnensystems bilden, stimmt daher nach Ansicht der Wissenschaftler die Chronologie des Sonnensystems nicht mehr.

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Dienstag, 27. März 2012
Quantenplasma: Neue Anziehungskraft
Wie die Uni Bochum mitteilt, wurde im Quanteplasma eine neue Anziehungskraft entdeckt: hier.

Quanten-Plasmen erweitern den Anwendungsbereich auf Nano-Skalen, wenn quanten-mechanische-Effekte an Bedeutung gewinnen. Das ist der Fall, wenn im Vergleich zu gewöhnlichen Plasmen die Plasma-Dichte sehr hoch und die Temperatur niedrig ist. Dann tritt das neu entdeckte Potential auf, das durch kollektive Wechselwirkungsprozesse entarteter Elektronen mit dem Quanten-Plasma entsteht. Solche Plasmen finden sich z.B. in Kernen von Sternen mit versiegendem nuklearen Energievorrat (Weiße Zwerge) oder sie können künstlich im Labor mit Hilfe von Laser-Bestrahlungen erzeugt werden. Das neue negative Potential führt zu einer anziehenden Kraft zwischen den Ionen, die sich dann zu Gittern formieren. Sie werden komprimiert und die Abstände zwischen ihnen verkürzt, so dass Strom weitaus schneller hindurch fließen kann.

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Montag, 26. März 2012
Interferenzmuster komplexer Moleküle
Quantenmechanische Eigenschaften, wie das Interferenzmuster, lassen sich an immer komplexere Objekte beobachten: Nun wurde Interferenz mit Hilfe von komplexen Farbmolekülen fotografieren, wie pro_physik berichtet: hier:

Forscher um Markus Arndt von der Universität Wien konnten erstmals Interferenzen schwerer Moleküle mit 58 und 114 Atomen beobachten. Die Wissenschaftler filmten die Entstehung eines Interferenzmusters einzelner Phthalocyanin-Moleküle. Dazu ließen die Forscher die hochfluoreszierenden Farbstoffmoleküle durch ein Gitter passieren und auf einen Schirm treffen, wobei sie es mit einem ortsauflösenden Fluoreszenzmikroskop filmten. Die Empfindlichkeit der verwendeten Messinstrumente ist hoch genug, um die nacheinander abgebildeten Moleküle auf dem Schirm mit einer Genauigkeit von etwa zehn Nanometern erfassen zu können.

Fazit: Die Grenze von Makro- zum Mikrokosmos verschiebt sich immer mehr!

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Donnerstag, 22. März 2012
Abel-Preis 2012: Endre Szemeredi
Landauf/ landab wird behauptet die Fields-Medaille sei der Nobel-Preis der Mathematiker. Dies stimmt nicht, denn die Fields-Medal hat eine Altersbeschränkung und daher so etwas wie ein Jugend-Forscht-Preis (womit ich in keiner Weise die Leistungen der Mathematiker, die mit diesem Preis ausgezeichnet wurden, schmälern möchte). Eine Art Nobel-Preis für Mathematiker ist der Abel-Preis, der durch die Hand des norwegischen Königs ausgehändigt wird. Ich hoffe, dass man auch zeitlich die Preisbekanntgabe und Verleihung parallel zum Nobelpreis-Prozedere legt. Dieses Jahr wurde Endre Szemeredi ausgezeichnet. Etwas über seine mathematischen Durchbrüche kann man hier nachlesen.

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Dienstag, 20. März 2012
Stabile Wurmlöcher ohne exotische Materie
Bislang hielt man Wurmlöcher im All nur für stabil, wenn man exotische Materie mit negativer Energiedichte postulierte. Nun haben deutsche Forscher im Rahmen der Stringtheorie gezeigt, dass es diese exotische Materie nicht braucht, um stabile und lange Wurmlöcher, die entfernte Regionen des Universums miteinander in der einer Art Abkürzung überbrücken, zu haben. Die Universität Oldenburg meldet dies hier:

Der Arbeitsgruppe Feldtheorie der Universität Oldenburg um die Professorin Jutta Kunz und den Privatdozenten Burkhard Kleihaus ist in Zusammenarbeit mit der Professorin Panagiota Kanti von der Universität Ioannina (Griechenland) gelungen zu zeigen, dass in durch die Stringtheorie motivierten Gravitationstheorien neuartige Wurmlöcher existieren, die ganz erstaunliche Eigenschaften haben.

Wurmlöcher werden schon seit Jahrzehnten im Bereich "Science Fiction" als Tunnel zwischen verschiedenen Universen angesehen, die als "Abkürzung"' bei interstellaren Reisen benutzt werden könnten. Zwar ist die Existenz von Wurmlöchern auch laut der Einsteinschen Gravitationstheorie möglich, doch werden sie in dieser Theorie als rein hypothetisch angesehen, da sie als instabil gelten und nur in Anwesenheit von "exotischer" Materie - einer hypothetischen Materieform - existieren können. Wird die Einsteinsche Gravitationstheorie aber durch Korrekturen der Stringtheorie modifiziert, können Wurmlöcher mit wesentlich anderen Eigenschaften existieren, wie die Forschergruppe jetzt zeigte.

So benötigen die neu gefundenen Wurmlöcher keine "exotische" Materie, um existieren zu können, und sie scheinen darüber hinaus in einem bestimmten Parameterbereich stabil zu sein. Auch können diese Wurmlöcher im Prinzip beliebig groß sein, jedoch nicht beliebig klein. Diese Ergebnisse wurden vor kurzem in den renommierten Zeitschriften "Physical Review Letters" und "The Physical Review D" veröffentlicht und von dem Wissenschaftsmagazin "New Scientist" in einer Cover-Story aufgegriffen.

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Montag, 19. März 2012
Asteroid auf Tuchfühlung
Nachdem ein Asteriod Ende Februar im siebenfachen Abstand Erde-Mond an der Erde vorbeigeflogen ist, kommt dieser im Februar 2013 wieder und wird diesmal innerhalb der geostationären Umlaufbahn vorbeiziehen. Erst dann kann ermittelt werden, wie der weitere Verlauf ist. Der Asteriod ist nur 50 m groß, also nur von lokaler Bedeutung, sollte er wirklich eines Tages einschlagen. Aber derzeit ist davon noch nicht auszugehen...

raumfahrer.net berichtet hier.

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Freitag, 24. Februar 2012
ATV 5 wird nach Lemaitre benannt
Dem Vater der Urknalltheorie, dem Priester Georges Lemaitre, wird mit der Benamung des ATV 5 nach ihm posthum geehrt, wie raumfahrer.net berichtet: hier:

Der Astrophysiker und Priester Georges Lemaître, geboren am 17. Juli 1894 in der belgischen Stadt Charleroi, ist Schöpfer einer Reihe von Lösungen für Gleichungssysteme zu Einsteins Relativitätstheorie.

Doktor der Physik und der Mathematik wurde Lemaître 1920, 1923 wurde er zum Priester geweiht. Anschließend folgte ein Graduiertenstudium an der englischen Universität Cambridge, wo sich Lemaître mit Kosmologie, Astronomie der Sterne und numerischer Analyse beschäftigte. Nach Studienaufenthalten in Harvard und beim Massachusetts Institute of Technology (MIT) in den Vereinigten Staaten von Amerika kehrte Lemaître 1925 nach Belgien zurück, um für den Rest seiner Karriere als Vollzeit-Professor an der katholischen Universität Löwen zu arbeiten.

1927 fand Lemaître eine Reihe von Lösungen für Einsteinsche Gleichungen zur Relativitätstheorie, die für ein sich stetig ausdehnendes Universum sprechen, und nicht für eines statischer Größe. Aus astronomischen Beobachtungen schloss Lemaître außerdem als erster auf einen ungefähren Wert für die Hubble-Konstante. Später wurden diese Zusammenhänge als Theorie vom Urknall bekannt.

Lemaître erhielt in Belgien die höchste wissenschaftliche Auszeichnung des Landes. 1936 wurde er zum Mitglied der päpstlichen Akademie der Wissenschaften ernannt, in der er bis zu seinem Tod 1966 wirkte. Kurz vor seinem Ableben konnte er einer Bestätigung seiner Theorien gewahr werden, als die kosmische Mikrowellen-Hintergrundstrahlung entdeckt wurde.

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Montag, 20. Februar 2012
Mond hat junge Dehnungsrisse
Nur ca. 50 Mio Jahre alte Dehnungsrisse in der Mondoberfläche, wie sie auf der erdabgewandten Seite des Mondes gefunden wurden, geben Rätsel auf, wie scienceticker berichtet, denn von Vulkanismus können sie nicht stammen: hier.

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Samstag, 28. Januar 2012
Mond: Andere Energiequelle für Magnetfeld
Dass der Mond einst ein Megnetfeld besaß, wie heute noch die Erde, ist anhand von Gesteinsproben nachgewiesen. In einer aktuellen Abhandlung im Fachjournal Science wird aber nun das Ergebnis präsentiert, dass dieses Magnetfeld

a) stärker
b) langer andauerte
c) eine andere Energiequelle benötigte, als der bekannte Dynamo-Mechanismus.

Welt.de hat kurz darüber berichtet: hier:

Der Dynamo in unserem Mond ist mindestens eine halbe Milliarde Jahre länger gelaufen als bislang angenommen. Das schließen Forscher um Erin Shea vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) aus magnetischen Spuren in Mondgestein. Die Erkenntnisse stellten die gängigen Dynamotheorien auf eine harte Probe, schreiben die Wissenschaftler im US-Journal "Science“.

Im Gegensatz zur Erde gilt der Mond heute jedoch als weitgehend abgekühlt: Sein Dynamo und damit das Magnetfeld sind erloschen.

Doch offensichtlich lief der Monddynamo erheblich länger als gedacht: 3,7 Milliarden Jahre altes Mondgestein, das „Apollo 11“ zurück zur Erde gebracht hatte, zeigt eindeutige Spuren einer magnetischen Ordnung, wie die US-Forscher ausführen. Damit muss es bei seiner Entstehung vor 3,7 Milliarden Jahren noch ein kräftiges Magnetfeld auf dem Erdtrabanten gegeben haben. Die zuvor jüngsten Belege für ein lunares Magnetfeld sind 4,2 Milliarden Jahre alt. Damit hat das Mondmagnetfeld nicht nur sehr viel länger existiert als bislang bekannt, sondern es war auch stärker als angenommen.

Denn die Magnetspuren im Mondgestein legen nahe, dass dieses einem Magnetfeld von mindestens 12 Mikrotesla Stärke ausgesetzt gewesen sein muss, wahrscheinlich deutlich mehr. Das sei nur knapp mit den gängigen Dynamomodellen vereinbar, die ein Feld von 0,2 bis maximal 15 Mikrotesla für den Mond ergeben. Zum Vergleich: Das Magnetfeld der sehr viel größeren Erde hat am Äquator eine Stärke von 30 Mikrotesla.

Zudem müsse es eine andere Energiequelle als die klassische Konvektion für den Monddynamo gegeben haben, meinen die Wissenschaftler. Die Konvektion müsse nach heutigem Wissen früher zum Erliegen gekommen sein. Beide Schlussfolgerungen zusammen stellten die gängigen Vorstellungen vom frühen Monddynamo infrage.

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Montag, 16. Januar 2012
Planeten um beinahe jeden Stern?
Mit einem neuen Verfahren - dem Microlinsing - haben Astronomen drei neue Planeten entdeckt. Aufgrund der Art und Weise, wie beim Microlinsing solche Planeten gefunden werden, und der komplexen Vorbedingungen, die dabei erfüllt sein müssen, ist die Ausbeute im Rahmen einer Studie so hoch, dass man durch statische Verfahren schließen muss, dass im Schnitt jeder Stern mehrere Planeten besitzen muss. Näheres erläutert folgender Artikel von astronews.com.

Daraus:

Für ihre Untersuchung haben die Astronomen nun ein vollkommen anderes Verfahren ausgewählt, mit dem sich Planeten in einem großen Massenbereich und in ganz unterschiedlicher Entfernung von ihrem Stern entdecken lassen. Die Technik beruht auf dem sogenannten Mikrolinseneffekt. Um einen Planeten zu entdecken werden dabei zunächst zahlreiche weit entfernte Hintergrundsterne überwacht. Wenn nun ein Stern durch die Sichtlinie von der Erde zum Hintergrundstern wandert, lenkt dessen Gravitation das Licht des entfernten Sterns etwas ab. Er wirkt dadurch wie eine Linse, die das Licht des Hintergrundsterns verstärkt.

Auf der Erde registriert man deswegen ein einmaliges und vorübergehendes charakteristisches Ansteigen der Helligkeit des beobachteten Sterns. Kreist nun aber um den "Linsenstern" ein Planet, führt dies zu einer Störung des Helligkeitsverlauf, die wiederum Rückschlüsse auf den umlaufenden Planeten erlaubt. Auf diese Weise lassen sich Planeten finden, die man mit anderen Methoden kaum entdecken würde. Allerdings benötigt man für einen Fund eine ganz besondere und sehr seltene Konfiguration von Hintergrundstern, Linsenstern und Planet.

Die Planetensuche mit Hilfe des Mikrolinseneffekts ist also alles andere als einfach. Für ihre Analyse konnte das Team aber auf die Daten von zwei Forschergruppen zurückgreifen, die trotzdem genau dies versucht haben, nämlich auf die Daten der PLANET- und der OGLE-Kollaboration. Innerhalb von sechs Jahren haben die beteiligten Forscher bei mehreren Millionen Sternen nach Mikrolinsen-Ereignissen gesucht und tatsächlich drei Planeten aufgespürt - eine Super-Erde (also einen Planet mit der zwei- bis zehnfache Masse der Erde) und jeweils einen Planeten mit der Masse von Neptun und Jupiter. Dies mag für den Laien wenig klingen, für Mikrolinsen-Experten allerdings ist dies eine beachtliche Ausbeute. Entweder hatten die Astronomen also wahnsinnig viel Glück oder aber Planeten sind so häufig, dass ihre Entdeckung praktisch unvermeidlich ist.

Für ihre Statistik kombinierten die Astronomen nun die drei Exoplaneten-Funde mit sieben weiteren Entdeckung aus früheren Untersuchungen und mit der großen Zahl von Fällen, in denen kein Planet entdeckt wurde. Das Resultat: In unserer Milchstraße sollte es ungeheuer viele Planeten geben. So müsste jeder sechste der untersuchten Sterne von einem Planeten mit etwa der Masse des Jupiter, jeder zweite von einem mit Neptunmasse und zwei Drittel der Sterne von einer Super-Erde umkreist werden. Die Studie berücksichtigte dabei Planeten zwischen der fünffachen Masse der Erde und der zehnfache Masse des Jupiter, die ihren Stern in einem Abstand zwischen 75 Millionen und 1,5 Milliarden Kilometer umkreisen. Zusammengenommen ergibt die Auswertung, dass im Schnitt um jeden Stern mehr als ein Planet kreisen sollte.

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