Montag, 16. Juni 2014
Zwerggalaxien passen nicht zum Standardmodell
Die Anordnung von Zwerggalaxien um unsere Milchstraße passen einfach nicht zum Standardmodell der Kosmologie. Das ist eine wirklich interessante Entdeckung und zeigt einmal mehr, wie wenig wir über den Aubau des Universums wissen. Da scheinen weitere Überraschungen vorprogrammiert zu sein!

Zum Artikel hier.

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Mittwoch, 28. Mai 2014
Constructor Theory of Information
David Deutsch, der für seine unkonventionellen Ideen auf dem Gebiet der Quantentheorie bekannt ist, hat nun zusammen mit Chiara Marletto wohl den großen Wurf gelandet.

Der neue Ansatz heißt Constructor Theory of Information und führt klassische mit Quantenphysik zusammen. Aufgrund der verwendeten Idee vorhandener Konstruktoren mit einem Satz von Meta-Prinzipien erscheint mir das doch sehr vielversprechend zu sein.

Einen Übersichtsartikel findet sich hier. Dort ist auch ein Link zum ursprünglichen arxiv-Paper.

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Donnerstag, 22. Mai 2014
Schwarzes Loch oder Wurmloch?
Es gilt als ausgemacht, dass jene superschweren Massekonzentrationen in den Zentren von Galaxien Schwarze Löcher sind.

Doch dies muss nicht sein. Wie eine neue Abhandlung von Wissenschaftlern aus Shanghai zeigt, kann es sich auch um ein Wurmloch handeln.

Speziell für unsere eigene Galaxie gäbe es in wenigen Jahren die Möglichkeit durch Beobachtung beide Phänomene voneinander zu unterscheiden. Dies gelingt durch die Infrarot-Beobachtung von Plasmawolken, die um ein solches Objekt kreisen. Je nach dem, ob es sich bei dem Objekt um ein Schwarzes Loch oder ein Wurmlochschlund handelt, sehen die Plasmawolken unterschiedlich aus.

Einen interessanten Beitrag dazu habe ich hier gefunden.

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Montag, 19. Mai 2014
BICEP2-Ergebnis statistisch nicht relevant
Vor einiger Zeit wurden Daten des BICEP2-Teleskops präsentiert, die angeblich beweisen sollen, dass es eine frühe Inflation des Kosmos gegeben haben soll. Es geht in den Daten um sogeannte B-Moden-Polarisation, die auf primordiale Gravitationswellen verweisen. Doch auch andere Phänomene können solche Moden verursachen, z.B. der Staub unserer Galaxis. Daher war ich sehr skeptisch, was Interpretation und Messergebnis an sich anbelangt (siehe u.a. hier).

Um sicher zu gehen, dass man nur die B-Moden der Hintergrundstrahluns des Universums betrachtet, muss man also die Vordergrundstörungen des Staubes herausfiltern. Genau dabei hat des BICEP2-Team aber einen entscheidenden Fehler begangen: Die Vordergrundstörungen waren viel stärker als angenommen.

Zwar kann man bei korrigierter Datenanalyse immer noch auf Hintergrund-B-Moden schließen, aber deren statististische Relevanz singt erheblich: von fünf Standardabweichungen - was einer Entdeckung gleichkommt - runter auf gerade einmal zwei Standardabweichungen (Sigma).

Damit können die Messungen auch einfach nur ein Hintergrundrauschen sein, das Zufallsausschläge hat.

Näheres dazu u.a. hier.

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Freitag, 11. April 2014
Existenz des exotischen Tetra-Quarks nachgewiesen
Es gab schon frühere Hinweise auf ein Teilchen, das aus vier Quarks besteht. Nun ist der definitive Beweis eines solchen Tetra-Quarks gelungen.

Zwar ist die Existenz eines solchen Verbundes von Anregungszuständen äußerst kurz, aber das ist auch nicht anders zu erwarten gewesen. Es kann aber zum Beispiel im Inneren von exotischen Sternen Zustände geben, in denen solche Tetra-Quarks eine viel längere Lebensdauer haben.

Vom Standardmodell der Teilchenphysik sind nur Verbindungen von zwei und drei Quarks vorhergesagt. Vier oder sechs Quarks in einem Verbunden widersprechen dem Standardmodell zwar nicht, werden von diesem aber auch nicht erwartet.

Im Rahmen der Heim-Theorie, in denen Quarks verdichtete Anregungszustände des Raumes - sogenannte Protosimplexe - sind, ist ein Verbund von vier, fünf und auch sechs solcher Einheiten absolut selbstverständlich und sollte astrophysikalische Konsequenzen haben...

Zur Meldung gehts hier.

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Dienstag, 8. April 2014
Diskrepanzen bei Messungen der Hubble-Konstante
Anhand von Quasaren wurde nun eine sehr genaue Messung der Expansion des Universums vor 10,8 Milliarden Jahren vorgenommen - im Rahmen bestehender Modelle. Das wäre zu einem Zeitpunkt bevor die beschleunigte Expansion einsetzte.

Das Ergebnis dieser Vermessung im Rahmen der BOSS-Kampagne lautet: Das Universum expandierte vor 10,8 Milliarden Jahre mit einer Rate von 68 Kilometer in der Sekunde.

Das ist sehr interessant. Denn die ebenfalls sehr genauen Messungen mit dem Planck-Satelliten ergaben 380.000 Jahre nach dem Urknall eine Expansionsrate von lediglich 67,2 km/s.

Diese Diskrepanz ist stark genug, um Beachtung zu finden. Es könnte also sein, dass die ursprüngliche Hubble-Konstante nicht konstant ist oder aber auch andere Messeffekte aufgetreten sein. Man muss weiter prüfen. Unerwartet war diese Diskrepanz aber schon.

Zum Artikel hier.

Daraus:

"Es gibt eine interessante Spannung zwischen unseren Messungen und dem, was man von den Beobachtungen des Kosmischen Hintergrunds erwarten würde", sagt Pieri. Das sei seltsam, aber nicht so stark, um daraus schon Schlüsse ziehen zu können. "Diese Präzision dieser Messung gibt uns einen Hinweis, dass das Universum vielleicht doch nicht ganz so ist, wie wir dachten."

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Freitag, 4. April 2014
Fermi: Weitere Indizien für Annihilation Dunkler Materie
Bei eingehender Auswertung der Daten des Satelliten Fermi, konnten die bisherigen Indizien von Signalen der Annihilation von Dunkler Materie Teilchen erhärtet werden. Diese Gamma-Signale stammen aus dem Zentrum der Milchstrasse. Wenn man nun alle bekannten anderen Gamma-Quellen aus den Daten herausrechnet, bleibt immer noch ein starkes Signal übrig, welches sehr gut zu dem passt, was man erwartet, wenn Dunkle Materie Teilchen aufeinandertreffen und sich gegenseitig vernichten bzw. in Energie umwandeln.

Findet man nun solche Signaturen z.B. auch in Zwerggalaxien, wo es viel weniger konventionelle Quellen von Gamma-Strahlung gibt, dann hat man wirklich die sog. Smoking Gun!

Details gibt ein Artikel von scinexx.de: hier.

Daraus:

Und tatsächlich: "Das Signal, dass wir gefunden haben, kann nicht durch die gängigen Alternativen erklärt werden – und es stimmt sehr gut mit den Vorhersagen einfacher Modelle zur Dunklen Materie überein", erklärt Hooper. Nach Entfernung aller Störsignale blieb ein Überschuss an Strahlung übrig, der sich im Bereich zwischen einem und drei Gigaelektronenvolt (GeV) bewegte...

Nach Berechnungen von Hooper und seinen Kollegen könnte diese Signatur, seine symmetrische Verteilung und seine Helligkeit sehr gut durch Kollisionen von WIMPs erklärt werden. Diese müssten dann eine Masse und Energie von 31 bis 40 Gigaelektronenvolt besitzen, um bei ihrer gegenseitigen Auslöschung die Gammastrahlen dieser Stärke zu erzeugen.

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Dienstag, 1. April 2014
Warum die BICEP2 Daten sehr gut zur String gas cosmology passen
In einem wunderbaren Blog-Beitrag hat Dr. Brandenberger, der Experte zur String gas cosmology, ausführlich dargestellt, warum die spektakulären BICEP2 Daten nicht nur zum Inflationsmodell, sondern zum gegenwärtigen Zeitpunkt auch sehr gut zum Modell der Strng gas cosmology passen.

Ferner wird auch eine sehr klare Unterscheidungsmöglichkeit beider Modelle in der späteren Datenanalyse angeführt.

Zum Beitrag gehts hier.

In eigener Sache: Auch wenn heute der 1.April ist, werde ich mir auf diesem Blog keine Aprilscherze ausdenken. Der oben verlinkte Beitrag ist kein Aprilscherz. Übrigens: Einen köstlichen Aprilscherz verbreitet gerade raumfahrer.net über den Marsrover Curiosity... ;)

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Montag, 31. März 2014
Quantenvakuum als Dunkle Energie
Um die bisherigen Modelle der Kosmologie in Übereinstimmung mit den Beobachtungen zu bringen - insbesondere mit jener einer sich beschleunigten Expansion des Alls - postulieren die Forscher u.a. eine Dunkle Energie, die ca. 75% der Gesamtenergie des Universums ausmacht.

Aus was besteht diese Dunkle Energie? Dafür hat man sich verschiedene Kandidaten erdacht, seien es Felder, die Einsteinsche Kosmologische Konstante etc.

Untersuchungen an Messergebnisse des Satelliten Planck zur Hintergrundstrahlung lassen nun einen alten Bekannten als Dunkler Energie Kandidat in Erscheinung treten: Das Quantenvakuum!

Dazu nähere Erläuterungen in einem Artikel auf scinexx.de.

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Montag, 24. März 2014
Nochmals Kritik zur BICEP2 Datenanalyse
Eine wichtige - ja m.E. der wichtigste Kritikpunkt - Anmerkung hat ein Forscher zu den BICEP2 Daten gemacht, der selbst nicht an den Ergebnissen beteiligt war, aber als Experte gilt.

Der Punkt ist, wie man wirklich sicher gehen kann, dass die beobachteten B-Moden-Polarisationen tatsächlich primordial sind, also aus den ersten Sekundenbruchteilen des Universums stammt bzw. ihre Ursache hat.

Antwort: Ein promordiales Signal muss auf vielen verschiedenen Frequenzen sichtbar sein!

Die BISEP2 Daten liegen aber nur für eine einzige Frequenz vor: Für 150 Ghz.

Streng genommen hat man damit zwar B-Moden gefunden, aber eben noch nicht die Entdeckung gemacht, dass sie primordial sind!!!

Eine sehr schöne Übericht über die - positive wie negative - Kritik zu den BICEP2-Daten findet sich hier.

Übrigens: Persönlich könnte ich mit einem inflationärem Urknall-Universum sehr gut leben. Man muss die Realität eben nehmen, wie sie kommt. Aber wenn man Daten präsentiert mit dem Anspruch 'So ist das Universum entstanden und nicht anders', dann müssen diese Daten im Rahmen dessen, was naturwissenschaftlich möglich ist, wasserdicht sein. Das ist mein Punkt.

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