Freitag, 27. Mai 2011
100 mal mehr Wasser im Mondgestein als gedacht
In einem Science-Artikel berichten Forscher von ihrem Untersuchungsergebnis über Mondgesteinsproben der Apollo 17 - Mission. Dabei fanden sie heraus, dass im Mondgestein hundert mal mehr Wasser gebunden ist, als zuvor gedacht wurde. Bestehende Theorien über die Physik der Mondentstehung müssen damit überdacht werden.

wissenschaft.de berichtet darüber hier.

Bislang hatten alle Analysen gezeigt, dass Vulkangestein vom Mond extrem wenig flüchtige Elemente wie Wasser enthält. Daraus hatten Planetenforscher geschlossen, dass der gesamte Mond ein knochentrockener Körper ist. Der Annahme zufolge verdampften die flüchtigen Stoffe, als der Mond geboren wurde. Vermutlich ballte er sich aus geschmolzenen Trümmern zusammen, die nach dem Einschlag eines Planeten-Embryos auf der Proto-Erde um diese herumschwirrten. Dabei dürften viele flüchtige Stoffe im All verschwunden sein.

Doch das Wasser ging gar nicht verloren, zeigt nun die Studie von Hauri und Kollegen. Das Mondgestein in der Tiefe enthält genauso viel Wasser wie irdisches Basaltgestein aus dem Erdmantel. Allerdings liegt es nicht in flüssiger Form vor, sondern ist in Mineralien gebunden. Auch andere flüchtige Elemente wie Fluor, Chlor oder Schwefel sind genauso häufig wie auf der Erde.

Die Forscher nahmen winzige Splitter aus Vulkangestein unter die Lupe, die die Astronauten der Mission Apollo 17 zur Erde gebracht hatten. Die orangefarbenen Steinchen waren vor Urzeiten bei einem explosiven Vulkanausbruch an die Mond-Oberfläche geschleudert worden. Die Forscher untersuchten Tausende davon, in der Hoffnung, darin unveränderte Proben aus dem Mondinneren zu finden. Tatsächlich entdeckten sie in sieben der Kristalle dunkle Einschlüsse. Dabei handelte es sich um winzige Schmelztröpfchen, die noch vor dem Vulkanausbruch von den wachsenden Kristallen eingeschlossen worden waren.

"Diese Einschlüsse sind ein Fenster ins Mondinnere", sagt James Van Orman, ein Mitglied des Teams. Weil die winzigen Schmelztröpfchen bereits in einem festen Kristall steckten, als sie die Mondoberfläche erreichten, konnten ihr Wasser nicht entweichen. Sie haben daher die ursprüngliche, wasserreiche Zusammensetzung des Magmas gespeichert.

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