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Montag, 9. Mai 2011
Stammzellen aus Hautzellen
klauslange,23:30h
Nein, um an Stammzellen forschen zu können, muss man keine Embryonen 'verbrauchen', sprich: Ungeborene Menschen töten.
Wie man auf eine ganz neue Weise aus Hautzellen Stammzellen gewinnen kann, haben in einem Durchbruch amerikanische Forscher gezeigt. N-TV bringt die Meldung: hier.
Forscher haben einen weiteren Weg gefunden, um Haut in Stammzellen zurückzuprogrammieren. Das Verfahren liefert eine größere Ausbeute als bisher. Derzeit schleusen Stammzellforscher oft mehrere Signalproteine oder die Gene dafür in die erwachsenen Zellen. Diese starteten dann ein Genprogramm, in dessen Folge die erwachsenen Haut- zu Stammzellen wurden – eine Art molekularer Jungbrunnen. Der Erfinder des Verfahrens benötigte vor fünf Jahren zunächst vier solcher Gene, inzwischen geht es auch mit weniger.
Die Gruppe um Edward Morrisey von der University of Pennsylvania in Philadelphia beschritt nun einen anderen Weg und unterdrückte die Produktion von Proteinen. Dafür setzten die Forscher kleine "Schnipsel" aus dem Erbmaterial RNA (Ribonukleinsäure) ein. Solche micro-RNAs (miRNA) sind auch natürlicherweise an der Regulierung der Aktivität von Erbanlagen beteiligt. Im Zellkern wird von den Genen auf der DNA eine chemisch sehr ähnliche Kopie in Form von RNA geschaffen. Erst diese wird von der Zelle abgelesen und in Proteine übersetzt. miRNA können sich jedoch an diese langen Bauanleitungen aus RNA anlagern. Daraufhin wird der so entstandene Komplex in der Zelle zerstört. In der Folge entsteht auch das zugehörige Protein nicht mehr.
Mechanismen gezielt außer Kraft gesetzt
Diesen Mechanismus nutzten auch Morrisey und seine Kollegen. Sie ließen in Mäuse- und Menschenzellen gezielt kleine miRNAs entstehen – und setzten damit einige Mechanismen in den Zellen außer Kraft. Diese wurden daraufhin tatsächlich ebenfalls zurückprogrammiert. Auch auf diesem Weg entstanden induzierte pluripotente Stammzellen (iPS). Eines der Details: Es kommt unter anderem darauf an, ein Enzym namens Hdac2 auszuschalten. Es ist daran beteiligt, die Struktur der Chromosomen zu regulieren. Statt also zusätzliche Proteine in die umzuprogrammierenden Zellen zu schleusen, nehmen ihnen die US-Wissenschaftler etwas weg. Zugleich erhöhe dieses Verfahren die Effizienz der Neuprogrammierung um das Hundertfache erklärt das Team, das seine Ergebnisse im Journal "Cell Stem Cell" präsentiert.
Mit den ursprünglich vier Proteinen wurden etwa 20 von 100.000 Zellen zu iPS-Zellen. Mit den miRNA waren es 10.000 von 100.000. "Wir waren sehr überrascht, dass dies gleich beim ersten Experiment funktioniert hat", erklärte Morrisey. "Seine" iPS-Zellen können sich im Labor bereits in viele, vermutlich aber auch in alle rund 200 verschiedenen Zelltypen entwickeln.
Wie man auf eine ganz neue Weise aus Hautzellen Stammzellen gewinnen kann, haben in einem Durchbruch amerikanische Forscher gezeigt. N-TV bringt die Meldung: hier.
Forscher haben einen weiteren Weg gefunden, um Haut in Stammzellen zurückzuprogrammieren. Das Verfahren liefert eine größere Ausbeute als bisher. Derzeit schleusen Stammzellforscher oft mehrere Signalproteine oder die Gene dafür in die erwachsenen Zellen. Diese starteten dann ein Genprogramm, in dessen Folge die erwachsenen Haut- zu Stammzellen wurden – eine Art molekularer Jungbrunnen. Der Erfinder des Verfahrens benötigte vor fünf Jahren zunächst vier solcher Gene, inzwischen geht es auch mit weniger.
Die Gruppe um Edward Morrisey von der University of Pennsylvania in Philadelphia beschritt nun einen anderen Weg und unterdrückte die Produktion von Proteinen. Dafür setzten die Forscher kleine "Schnipsel" aus dem Erbmaterial RNA (Ribonukleinsäure) ein. Solche micro-RNAs (miRNA) sind auch natürlicherweise an der Regulierung der Aktivität von Erbanlagen beteiligt. Im Zellkern wird von den Genen auf der DNA eine chemisch sehr ähnliche Kopie in Form von RNA geschaffen. Erst diese wird von der Zelle abgelesen und in Proteine übersetzt. miRNA können sich jedoch an diese langen Bauanleitungen aus RNA anlagern. Daraufhin wird der so entstandene Komplex in der Zelle zerstört. In der Folge entsteht auch das zugehörige Protein nicht mehr.
Mechanismen gezielt außer Kraft gesetzt
Diesen Mechanismus nutzten auch Morrisey und seine Kollegen. Sie ließen in Mäuse- und Menschenzellen gezielt kleine miRNAs entstehen – und setzten damit einige Mechanismen in den Zellen außer Kraft. Diese wurden daraufhin tatsächlich ebenfalls zurückprogrammiert. Auch auf diesem Weg entstanden induzierte pluripotente Stammzellen (iPS). Eines der Details: Es kommt unter anderem darauf an, ein Enzym namens Hdac2 auszuschalten. Es ist daran beteiligt, die Struktur der Chromosomen zu regulieren. Statt also zusätzliche Proteine in die umzuprogrammierenden Zellen zu schleusen, nehmen ihnen die US-Wissenschaftler etwas weg. Zugleich erhöhe dieses Verfahren die Effizienz der Neuprogrammierung um das Hundertfache erklärt das Team, das seine Ergebnisse im Journal "Cell Stem Cell" präsentiert.
Mit den ursprünglich vier Proteinen wurden etwa 20 von 100.000 Zellen zu iPS-Zellen. Mit den miRNA waren es 10.000 von 100.000. "Wir waren sehr überrascht, dass dies gleich beim ersten Experiment funktioniert hat", erklärte Morrisey. "Seine" iPS-Zellen können sich im Labor bereits in viele, vermutlich aber auch in alle rund 200 verschiedenen Zelltypen entwickeln.
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