Mittwoch, 7. September 2011
Mars ganz anders
Der Mars-Rover Opportunity ist nun an einem neuen Krater angekommen und findet beim ersten Marsgestein dort eine ganz andere Zusammensetzung, als in den letzten 7,5 Jahren seines Verweilens auf dem Mars zuvor, wie astronews.com berichtet: hier.

"Dieses Gestein unterscheidet sich von allen anderen Gesteinen, die wir bislang auf dem Mars untersucht haben", erläutert Steve Squyres, der verantwortliche Wissenschaftler für Opportunity an der Cornell University. "Seine Zusammensetzung ähnelt der von bestimmtem Vulkangestein, der Anteil von Zink und Brom ist aber sehr viel höher. Die Entdeckung zeigt, dass die Ankunft am Endeavour-Krater einer zweiten Landestelle für Opportunity gleichkommt."

Das Rover-Team hofft nun, dass die ungewöhnliche Zusammensetzung von Tisdale 2 nur ein erster Vorgeschmack auf zahlreiche weitere Entdeckungen am Rand des Endeavour-Kraters sein wird. Der Rover hatte in den vergangenen zwei Wochen den Brocken an verschiedenen Stellen mit Hilfe der Kamera für extreme Nahaufnahmen sowie in unterschiedlichen Wellenlängenbereichen mit der Panorama-Kamera untersucht.

Bei früheren Beobachtungen aus dem Marsorbit hatten Wissenschaftler Hinweise darauf entdeckt, dass das Gestein am Rand des Endeavour-Kraters aus einer frühen Phase der Marsgeschichte stammen muss, da sich hier auch Mineralien finden lassen, die nur unter feuchteren Bedingungen entstehen konnten. Damals herrschten auf dem Mars somit vermutlich auch lebensfreundlichere Bedingungen als heute. Vom ursprünglichen Rand des Endeavour-Kraters sind inzwischen nur noch einige Bergrücken übrig. Opportunity erreichte den Kraterrand an einem "Cape York" genannten Bergrücken. Die Lücke zwischen diesem und dem nächsten Überrest des Kraterrandes trägt den Namen "Botany Bay".

"Auf dem letzten Teil unseres Wegs nach Cape York haben wir Gesteinsbrocken in Botany Bay gesehen, die mit nichts vergleichbar sind, was Opportunity bis dahin entdeckt hat", erläutert Ray Arvidson von der Washington University in St. Louis. "Am Rand von Cape York konnten wir Strukturen erkennen, die wie Sedimentgestein aussehen, das zerteilt wurde und in das anderes Material eingedrungen ist, möglicherweise mit Hilfe von Wasser. Wir haben uns entschieden, das alte Gestein von Cape York zuerst zu untersuchen."

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