Montag, 3. Juli 2006
Menschenaffen mit Menschenrechten?
In diesem Beitrag möchte ich mal nur als gläubiger Christ ein Kommentar abgeben.

Eine Diskussion entzündet sich an eine spanische Gesetzesinitiative. Exemplarisch soll folgender Artikel das veranschaulichen:

http://www.stern.de/wissenschaft/natur/:Menschenaffen-Recht-Leben,-Freiheit-Unversehrtheit/560418.html

Den Menschenaffen sollen also wichtige - wenn auch nicht alle - Menschenrechte zuerkannt werden.

Was steckt dahinter?

Neben dem Gedanken des Tierschutzes, der gerade in Spanien am Beispiel des Stierkampfes sehr zu wünschen übrig lässt, geht es um weit mehr.

Mit den Implikationen einer solchen Gesetzesinitiative soll nun juristisch erreicht werden, was in zunehmendem Maße anhand der Forschungsergebnisse der Evolutionstheorie mit wissenschaftlichen Methoden nicht mehr gelingt: Die Etablierung des Evolutionsdogmas "Der Mensch stammt vom (Vorfahr des) Affen ab".

Je mehr Knochen in den Erdschichten zu Primaten und den Frühmenschen gefunden werden, desto größer wird die Lücke zwischen Mensch und Affe.

Vor diesem Hintergrund ist die Begründung der Gesetzesinitiative bedeutungsvoll: Die Menschaffen gehören zur menschlichen Familie, wir sind mit ihnen also biologisch verwandt.

Angesichts des großen Aufschreis der Evolutionsbiologen (den zuweilen auch Kurzzeitkreationisten in Deutschland anhängen) gegen das juristische Durchsetzen in den USA auch Intelligent Design an den Schulen als Alternative zur Evolutionstheorie zu behandeln, sind die Ideologen der Evolutionslehre viel weiter und wollen mit der juristischen Aufwertung von Menschenaffen Fakten schaffen.

Sollte Spanien diese Gesetzesinitiative annehmen, dann wird dies auch Auswirkungen auf die ganze EU haben, die aus ihrem Verfassungsentwurf den Gottesbezug schnell ausradiert haben wollte.

Das o.a. Dogma der Evolutionslehre wird damit juristisch abgesichert und für jeden als Tatsache vor Augen gestellt, nach dem Motto: Wie kannst Du an der biologischen Verandtschaft von Menschen zum Affen zweifeln, wo doch aufgrund dieser Tatsache entsprechende Menschenrechte schon auf Menschenaffen übertragen wurden? Wenn die Wissenschaft das nicht zweifelsfrei bewiesen hätte, würde ein solches Gesetz doch niemals verabschiedet worden sein!

Natürlich lehne ich solche juristischen Winkelzüge der Evolutionisten ab, jedoch auch die des ID Movements (zumal in den USA jeder der staatlichen Schulen ausweichen kann, und daher mittels Home-Schooling die Evolutionstheorie entweder gar nicht - was ich genauso als falsch erachte - oder eben mit Alternativen vermittelt werden kann).

So ärgerlich dieser ideologische Vorstoß der Evolutionisten also ist, so große Chancen bietet er auch. Nur ein Aspekt sei hier genannt:

Wie verhält sich die Kirche im Religionsunterricht? Steht sie zum Römerbrief, wo es heißt, dass Gottes ewige Macht in der Natur sichtbar ist und mit der Vernunft wahrgenommen werden kann?

Seit Erschaffung der Welt wird seine unsichtbare Wirklichkeit an den Werken der Schöpfung mit der Vernunft wahrgenommen, seine ewige Macht und Gottheit... (Römer1:20)

Hat sie den Mut solche Schöpfungssignale Gottes in der Natur in der Katechese und im Religionsunterricht zu vertreten? Hier ist zumindest der Wiener Kardinal Schönborn, wenn auch nach harscher Kritik streckenweise sehr defensiv, in die Öffentlichkeit gegangen.

Siehe:
http://www.iht.com/articles/2005/07/07/opinion/edschon.php

Dazu braucht es sichtlich Mut, denn gerade auch durch Theologen wird hier unsachgemäß dem Zeitgeist angehangen und Gottes Schöpfungsprozess als Ergebnis ungerichteter Zufallsmutationen und eines gnadenlosen Überlebenskampfes umgedeutet.

Auch die Frage nach einem gemeinsamen Stammbaum von Affe und Mensch ist darin eingeschlossen. Schließlich wird im Genesis-Bericht die Erschaffung des Menschen unabhängig vom Tier betrachtet. Der Mensch ist die Krone der Schöpfung. Wie soll er über die Tiere (im guten Sinne) herrschen, wenn er selbst nur ein Affe ohne Fell, also ein Tier ist?

Als Christ ist es mir wichtig, wenn klar und mutig die traditionelle Lehre der Kirche gerade auch bezüglich der Schöpfung bezeugt wird.

Beste Grüße,
Klaus

Edit:

Umfrage: Was sind Menschenaffen ?
Unsere genetischen Geschwister, also Familienmitglieder
Tiere, die gemeinsamen Vorfahren mit den Menschen teilen, aber keine Familienmitlgieder
Tiere, die mit der genetischen Abstammung des Menschen nichts zu tun haben
Keine der o.a. Kriterium trifft meine Meinung

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Erstellt von klauslange am 2006.07.03, 20:15.

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