Freitag, 9. November 2012
Mögliche Nachweislücken des LHC
Bei der Suche nach neuen Teilchen am LHC wird oft berichtet, dass bestimmte Massen auszuschließen sind, weil man dort mit dem LHC nichts entsprechendes detektiert hat. Diese allgemeine Aussage kann man aber so nicht gelten lassen. Wenn man zum Beispiel fragt, ob das Higgs-Teilchen bei 125 GeV/c^2 - sofern es nicht das Standard-Higgs ist, wofür einiges spricht - wirklich das leichteste ist, dann kann man denken, dass dies der Fall sein müsste: Schließlich hat man ja kein leichteres entdeckt.

Wie nun Lubos Motl trefflich erläutert, muss das aber nicht so sein. So ist auch ein zusätzlich leichteres Higgs-Teilchen mit 67 GeV/c^2 mit den bisherigen LHC-Daten deswegen kompatibel, weil dieses leichtere Higgs von seinen speziellen Eigenschaften her vom LHC nicht einfach gefunden werden kann, obwohl man meinen müsste, dass in dieser Massenregion schon alles abgeklärt wurde.

Solche oder ähnlich gelagerte Zusammenhänge muss man stets im Hinterkopf haben, wenn man sagt, es könnten bestimmte Massen für neue Teilchen ausgeschlossen werden. Das muss keineswegs allgemeingültig sein, sondern gilt nur für eine bestimmte Nachweismethode, bzw. für einen bestimmten Detektor. In der Natur warten noch einige Überraschungen auf uns, gerade auch bezüglich der Elementarteilchen!

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