Freitag, 7. Januar 2011
Kommunikation des Immunsystems
klauslange,13:09h
Das eigene Immunsystem dient nicht nur zur Abwehr schädlicher Mikroben, sondern auch zur Kommunikation mit symbiontischen Mikroben. Hier sieht man zum einen wie kooperative Systeme angelegt sind und zum anderen, dass der Mensch - wie auch andere Lebewesen - nicht einfach nur so ein abgeschlossener Organismus ist, der sich gegenüber Fremdorganismen abschottet, sondern wie der menschliche Organismus eben seine Umwelt als Kooperationspartner einbezieht.
faz-Artikel:
http://www.faz.net/s/Rub7F74ED2FDF2B439794CC2D664921E7FF/Doc~E497D9D4D558844779D84FCCDEBF2486F~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Zitat:
Wozu haben Menschen, Tiere und Pflanzen eigentlich eine Immunabwehr? "Das angeborene Immunsystem hat die Aufgabe, eine frühe Abwehrlinie gegen angreifende Mikroorganismen zu bilden und dem adaptiven Immunsystem mitzuteilen, dass eine Invasion von Krankheitserregern begonnen hat." So steht es in der Immunologen-"Bibel" von Charles Janeway, und so wird es im Schulunterricht gelehrt.
Inzwischen aber lassen neue Daten eine ganz andere Schlussfolgerung zu: "Das angeborene Immunsystem hat die Kommunikation mit Organismen zur Aufgabe, denn Mikroorganismen leben mit uns in unterschiedlicher Weise als Symbionten, Kommensalen und als Parasiten oder Pathogene", sagt Stefan Kaufmann vom Max-Planck-Institut für Infektionsforschung in Berlin. Tatsache ist: Das erworbene, adaptive Immunsystem, das erst von Mikroben aktiviert wird und das die Grundlage des Impfgedächtnisses ist, entwickelte sich erst bei den Wirbeltieren.
Das angeborene Immunsystem indes ist uralt. Wir finden es in allen höheren Organismen, Tieren wie Pflanzen. Kaufmann: "Die auffälligste Eigenschaft des Immunsystems ist natürlich die Abwehr von Krankheitserregern, aber wir sehen nun immer mehr, dass es auch zur Kommunikation mit friedfertigen Bakterien von großer Bedeutung ist."
Radikaler gibt sich Thomas Bosch. "Wir denken das Immunsystem ganz neu", sagt der Zoologe von der Universität in Kiel. "Wir behaupten, Bakterien sind unsere vergessenen Organe, also ein Teil des Selbst, das wir zum Überleben brauchen. Deshalb ist das Immunsystem in erster Linie kein Abwehrsystem, sondern es ermöglicht und organisiert die Kommunikation mit Mikroben im Körper."
faz-Artikel:
http://www.faz.net/s/Rub7F74ED2FDF2B439794CC2D664921E7FF/Doc~E497D9D4D558844779D84FCCDEBF2486F~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Zitat:
Wozu haben Menschen, Tiere und Pflanzen eigentlich eine Immunabwehr? "Das angeborene Immunsystem hat die Aufgabe, eine frühe Abwehrlinie gegen angreifende Mikroorganismen zu bilden und dem adaptiven Immunsystem mitzuteilen, dass eine Invasion von Krankheitserregern begonnen hat." So steht es in der Immunologen-"Bibel" von Charles Janeway, und so wird es im Schulunterricht gelehrt.
Inzwischen aber lassen neue Daten eine ganz andere Schlussfolgerung zu: "Das angeborene Immunsystem hat die Kommunikation mit Organismen zur Aufgabe, denn Mikroorganismen leben mit uns in unterschiedlicher Weise als Symbionten, Kommensalen und als Parasiten oder Pathogene", sagt Stefan Kaufmann vom Max-Planck-Institut für Infektionsforschung in Berlin. Tatsache ist: Das erworbene, adaptive Immunsystem, das erst von Mikroben aktiviert wird und das die Grundlage des Impfgedächtnisses ist, entwickelte sich erst bei den Wirbeltieren.
Das angeborene Immunsystem indes ist uralt. Wir finden es in allen höheren Organismen, Tieren wie Pflanzen. Kaufmann: "Die auffälligste Eigenschaft des Immunsystems ist natürlich die Abwehr von Krankheitserregern, aber wir sehen nun immer mehr, dass es auch zur Kommunikation mit friedfertigen Bakterien von großer Bedeutung ist."
Radikaler gibt sich Thomas Bosch. "Wir denken das Immunsystem ganz neu", sagt der Zoologe von der Universität in Kiel. "Wir behaupten, Bakterien sind unsere vergessenen Organe, also ein Teil des Selbst, das wir zum Überleben brauchen. Deshalb ist das Immunsystem in erster Linie kein Abwehrsystem, sondern es ermöglicht und organisiert die Kommunikation mit Mikroben im Körper."
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