Dienstag, 13. November 2012
Die 42 und die 1 als antike Primzahl
Wenn man sich alte Schriften anschaut und dort Zahlenbotschaften analysiert, kommt man oft auf ganz falsche Resultate, wenn man vergisst, dass erst in der Neuzeit die 1 nicht mehr als Primzahl angeshen wird. Antike Texte muss man vor diesem Hintergrund lesen.

Ein Beispiel ist die Zahl 42.

Wuerg hat auf seinem Blog Zahlwort einiges zur 42 zusammengetragen und bei aller Belesenheit m.E. den eigentlichen Punkt übersehen. Bezüglich der 3 x 14 = 42 Geschlechter im Jesus-Stammbaum des Matthäus - Evangeliums schreibt er in einem Kommentar zu seinem Beitrag:

Vor hundert Jahren war Frömmigkeit selbstverständlich, daß Bibelausleger sich ohne Umschweife den Fakten zuwenden konnten. So schreibt Johannes Weiß zu den ersten Versen des Testamentes: Die Gleichmäßigkeit der Perioden ist freilich mit ziemlicher Willkür errechnet. Nur die erste hat auch in den alttestamentlichen Geschlechtsregistern, die hier zum Vorbilde gedient haben, vierzehn Glieder (1. Chron. 2,1-14; Ruth 4,18-22). In der zweiten Periode liegt deutlich eine künstliche Gleichmachung vor, da zwischen Joram und Usia nicht weniger als drei Königs-Generationen (Ahasia, Joas, Amazia) weggelassen sind. Bei der dritten Periode können wir nur die beiden ersten Glieder nach Esra 3,2 kontrollieren; da indessen bei Lukas bloß zwischen Serubabel und Jesus 19 Glieder stehen, so liegt auch hier die Annahme nahe, daß die Zahl 14 willkürlich hergestellt ist.



Wenn man mit solchen Begriffen wie Willkür operiert, wobei Wuerg hier nur zitiert, dann kann es sein, dass man etwas verpasst.

Natürlich ging es dem Schreiber dieser Verse des Stammbaums um die Zahl 14, und das drei mal, aber eben nicht aus reiner Willkür, sondern ganz bewusst. Wenn man dann bei der Geschlechteranzahl auf Unstimmigkeiten stösst, ist das doch nicht das Ende der Betrachtung, sondern der Anfang:

Steckt für den aufmerksamen Leser hinter diesen gewollten Unstimmigkeiten eine Zahlenbotschaft? Da Matthäus ursprünglich in hebräisch verfasst wurde: Gibt es hier für einen Hebräer eine Feinheit zu entdecken? Zum einen das D-W-D 4+6+4 für David, zum anderen aber auch die 3*14 = 42.

In heutiger Primfaktorzerlegung:

42 = 2*3*7 und mit 2+3+7=12 haben wir eine wunderbare heilige Zahl. Die 12 Stämme Israels. Rätsel gelöst?

Nein!

Denn damals war auch die 1 eine Primzahl und wir haben

42 = 1*2*3*7

mit

1+2+3+7 = 13

In den aufeinanderfolgenden Zahlen 1,2,3 sehen wir die Dreieinigkeit und in der 7 die Schöpfungswoche - also die Schöpfung als solche.

In der 13 erkennt man nun Jesus und seine 12 Apostel des Lammes.

Doch kehren wir zur Schöpfungswoche zurück:

Summieren wir die ersten sieben antiken Primzahlen, so erhalten wir:

1+2+3+5+7+11+13 = 42

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Das Wesen des Lesers entscheidet über die moralische Bewertung der Willkür, jedenfalls bezüglich der hier zitierten Passage. Es ist einfach ein guter, wenngleich etwas veralteter Ausdruck dafür, daß die Schilderung der Geschlechter zu anderen oder gar höheren Zwecken von der bekannten Realität abweicht.

Ob in der Antike die 1 als prim gesehen wurde, weiß ich nicht. Es ist durchaus legitim dies zu tun. Und Anhänger gibt es immer wieder. Um Konfusionen mit der heute gängigen Auffassung zu vermeiden, sollte man sie vielleicht Prim1zahlen nennen und P1 als Vereinigung von P und 1 definieren.

Dann kann man seiner auf diesen Unterschied bauenden Weltanschauung dadurch Ausdruck verleihen, daß man statt Primzahl p beständig Primzahl p>1 schreibt. Viel Vergnügen!

Die Zerlegung 42=1*2*3*7 läßt die Schwäche solcher Auffassung ins Auge springen: Wer Einheiten als prim sieht, gibt die bis auf Reihenfolge eindeutige Zerlegung auf: 42=2*3*7=1*2*3*7=1*1*2*3*7. Und 1+1+2+3+7=14! Nein, nein, so dumm waren die Griechen nicht, jedenfalls nicht die alten.

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Weil die alten Griechen nicht so dumm waren, wussten sie natürlich, dass man bei der Faktorisierung beliebig viele 1er hätte verwenden können, damit steht die 1 als Primfaktor gleichzeitig für eine verborgene Unendlichkeit des Einen, denn 1^n für n gegen Unendlich drückt das aus. Genau deswegen war es klar, dass man bei der Summierung hingegen die 1 nur einmal verwendete, denn mit einer unendlich großen Summe kann man schlecht eine Zahlenbotschaft ausdrücken. Doch vor allem geht es hier um einen hebräischen Urtext. Die Hebräer hatten eine Vorstellung von dem unendlichen Einen...

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