Samstag, 28. Januar 2012
Mond: Andere Energiequelle für Magnetfeld
Dass der Mond einst ein Megnetfeld besaß, wie heute noch die Erde, ist anhand von Gesteinsproben nachgewiesen. In einer aktuellen Abhandlung im Fachjournal Science wird aber nun das Ergebnis präsentiert, dass dieses Magnetfeld

a) stärker
b) langer andauerte
c) eine andere Energiequelle benötigte, als der bekannte Dynamo-Mechanismus.

Welt.de hat kurz darüber berichtet: hier:

Der Dynamo in unserem Mond ist mindestens eine halbe Milliarde Jahre länger gelaufen als bislang angenommen. Das schließen Forscher um Erin Shea vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) aus magnetischen Spuren in Mondgestein. Die Erkenntnisse stellten die gängigen Dynamotheorien auf eine harte Probe, schreiben die Wissenschaftler im US-Journal "Science“.

Im Gegensatz zur Erde gilt der Mond heute jedoch als weitgehend abgekühlt: Sein Dynamo und damit das Magnetfeld sind erloschen.

Doch offensichtlich lief der Monddynamo erheblich länger als gedacht: 3,7 Milliarden Jahre altes Mondgestein, das „Apollo 11“ zurück zur Erde gebracht hatte, zeigt eindeutige Spuren einer magnetischen Ordnung, wie die US-Forscher ausführen. Damit muss es bei seiner Entstehung vor 3,7 Milliarden Jahren noch ein kräftiges Magnetfeld auf dem Erdtrabanten gegeben haben. Die zuvor jüngsten Belege für ein lunares Magnetfeld sind 4,2 Milliarden Jahre alt. Damit hat das Mondmagnetfeld nicht nur sehr viel länger existiert als bislang bekannt, sondern es war auch stärker als angenommen.

Denn die Magnetspuren im Mondgestein legen nahe, dass dieses einem Magnetfeld von mindestens 12 Mikrotesla Stärke ausgesetzt gewesen sein muss, wahrscheinlich deutlich mehr. Das sei nur knapp mit den gängigen Dynamomodellen vereinbar, die ein Feld von 0,2 bis maximal 15 Mikrotesla für den Mond ergeben. Zum Vergleich: Das Magnetfeld der sehr viel größeren Erde hat am Äquator eine Stärke von 30 Mikrotesla.

Zudem müsse es eine andere Energiequelle als die klassische Konvektion für den Monddynamo gegeben haben, meinen die Wissenschaftler. Die Konvektion müsse nach heutigem Wissen früher zum Erliegen gekommen sein. Beide Schlussfolgerungen zusammen stellten die gängigen Vorstellungen vom frühen Monddynamo infrage.

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