Freitag, 4. Mai 2012
Vatikan: Keine Kompromisse bei Religionsfreiheit und Judentum
klauslange,14:09h
Mit einiger Sorge, dass im Rahmen der Gespräche des Vatikans mit den Pius-Brüdern Errungenschaften des II. Vatikanums insbesondere zur Religionsfreiheit und der Aussöhnung mit dem Judentum teilweise zurückgenommen werden könnten, habe ich die Verhandlungen mit den Pius-Brüdern beobachtet.
Nach Aussage des Bundestagsvizepräsidenten, der sich zu Gesprächen im Vatikan aufhielt, wird der Vatikan gegenüber den Pius-Brüdern in diesen Fragen aber nicht nachgeben. Das berichtet kath.net hier.
Für mich sind diese Fragen von enormer Bedeutung:
Zum einen ist die Religionsfreiheit für mich Ausdruck des Freiraums, den jeder Mensch benötigt, um sich ungezwungen auf der eigenen Suche nach Gott machen zu können. Dies auch, wenn er auf diesem Weg der Suche sich zunächst einmal ein goldenes Kalb anfertigt, um eine vorläufige Antwort auf seine in sich entdeckte natürliche Religiosität zu geben, bis ihm authentisch Christus verkündigt wurde. Dieser Christus kann dabei nicht jenes verzerrte Bild eines moralistischen Sittenwächters sein, sondern nur jener Christus, der ohne Vorbedingung jeden Menschen so liebt, wie er ist. Aus einer solch erfahrenen bedingungslosen Liebe wird sich dann die neue Schöpfung durch Christus in dem Menschen verwirklichen können, um zur wahren Freiheit in Christus zu gelangen.
Zum anderen ist die Aussöhnung mit dem heutigen Judentum auch deswegen wichtig, nicht nur um vergangenes Unrecht und Verfolgung aus dem Raum der Kirche gegen die Juden zu sühnen, sondern um wirklich anzuerkannen, dass der mosaische Bund ein ewiger Bund ist und damit eben klar ist, dass wer sich in ehrlicher Hinwendung zum Gott Israels in dem mosaischen Bund befindet, auch zur Erlösung gelangt - auch heute noch!
Wir Christen glauben zwar, dass diese Erlösung dennoch durch Christus geschieht, aber eben auch auf jene ausstrahlt, die sich noch im Alten Bund, der durch Christus nicht abgschafft wurde, befinden.
Die Pius-Bruderschaft gibt ehrlicherweise klar zu erkennen, dass sie diese beiden Aspekte, die in der Pastoral des zweiten Vatikanums herausgearbeitet wurden und auf der pastoralen Ebene eine Diskontinuität zur bisherigen Tradition darstellen, nicht mittragen. Daher würde ein Kompromiss in dieser Fragen eine Verwirrung zumindest des Kirchenvolkes nach sich ziehen. Sollten die Pius-Brüder in diesen Fragen nicht eingelenkt haben, was nach ihren eigenen Äußerungen nicht geschehen ist, dann kann es auch keine Einigung mit dem Vatikan geben.
Nach Aussage des Bundestagsvizepräsidenten, der sich zu Gesprächen im Vatikan aufhielt, wird der Vatikan gegenüber den Pius-Brüdern in diesen Fragen aber nicht nachgeben. Das berichtet kath.net hier.
Für mich sind diese Fragen von enormer Bedeutung:
Zum einen ist die Religionsfreiheit für mich Ausdruck des Freiraums, den jeder Mensch benötigt, um sich ungezwungen auf der eigenen Suche nach Gott machen zu können. Dies auch, wenn er auf diesem Weg der Suche sich zunächst einmal ein goldenes Kalb anfertigt, um eine vorläufige Antwort auf seine in sich entdeckte natürliche Religiosität zu geben, bis ihm authentisch Christus verkündigt wurde. Dieser Christus kann dabei nicht jenes verzerrte Bild eines moralistischen Sittenwächters sein, sondern nur jener Christus, der ohne Vorbedingung jeden Menschen so liebt, wie er ist. Aus einer solch erfahrenen bedingungslosen Liebe wird sich dann die neue Schöpfung durch Christus in dem Menschen verwirklichen können, um zur wahren Freiheit in Christus zu gelangen.
Zum anderen ist die Aussöhnung mit dem heutigen Judentum auch deswegen wichtig, nicht nur um vergangenes Unrecht und Verfolgung aus dem Raum der Kirche gegen die Juden zu sühnen, sondern um wirklich anzuerkannen, dass der mosaische Bund ein ewiger Bund ist und damit eben klar ist, dass wer sich in ehrlicher Hinwendung zum Gott Israels in dem mosaischen Bund befindet, auch zur Erlösung gelangt - auch heute noch!
Wir Christen glauben zwar, dass diese Erlösung dennoch durch Christus geschieht, aber eben auch auf jene ausstrahlt, die sich noch im Alten Bund, der durch Christus nicht abgschafft wurde, befinden.
Die Pius-Bruderschaft gibt ehrlicherweise klar zu erkennen, dass sie diese beiden Aspekte, die in der Pastoral des zweiten Vatikanums herausgearbeitet wurden und auf der pastoralen Ebene eine Diskontinuität zur bisherigen Tradition darstellen, nicht mittragen. Daher würde ein Kompromiss in dieser Fragen eine Verwirrung zumindest des Kirchenvolkes nach sich ziehen. Sollten die Pius-Brüder in diesen Fragen nicht eingelenkt haben, was nach ihren eigenen Äußerungen nicht geschehen ist, dann kann es auch keine Einigung mit dem Vatikan geben.
... comment
schefczyk,
Sonntag, 13. Mai 2012, 22:14
Pius Brüder
Der Vatikan tut sich mit den Pius-Brüdern so schwer, weil er nicht eingestehen kann, dass er die Pius-Brüder bei der Durchsetzung seiner hierarchischen Strukturen sehr gern an eigener Seite sieht. Das 2.Vatikanum hat der Gläubigen dagegen mehr Mitsprache versprochen. Jesus hat von Anfang an seine Anhänger davor gewarnt, irgendeinen zu einem "Ersten" zu küren. Wäre dem gefolgt worden, dann hätte sich das Christentum zum Vorbereiter einer Demokratie schon vor 2000 Jahren entwickeln müssen. Stattdessen wurden Herrschaftsstrukturen gepflegt und entwickelt. Es wird höchste Zeit, dass sich Demokratie auch in den Religionen durchsetzt. Was soll in so einer Kirche das salbungsvolle reden von Brüdern und Schwestern?
... link
klauslange,
Montag, 14. Mai 2012, 16:44
Falsch, Christus hat in den Evangelien ganz klar Petrus das Primat gegeben und dies nach der Auferstehung klar zum Ausdruck gebracht "Weide meine Schafe...".
Auch wird aus der Apostelgeschichte deutlich, dass Petrus dieses Amt entsprechend ausübt. So ordnet er zum Beispiel die Taufe von Heiden an und ist auch der Wortführer in Jerusalem etc.
Christus hat nicht gesagt, dass niemand der erste sein soll, sondern dass, wenn jemand der Erste sein will, so soll er der Diener aller sein. Wenn dieser Erste als Diener wirkt, die Brüder zu stärken, dann ist damit das Schriftwort erfüllt.
Ferner hat Christus die Kirche nicht durch demokratische Gemeindestrukturen aufgebaut, sondern von Petrus und den Aposteln her. Die Apostel wurden von Christus ernannt und nicht von der entstehenden Urgemeinde - den Jüngern und Jüngerinnen - gewählt. So war es ursprünglich und das Wort Hierarchie bedeutet auch 'Ursprung'. Diesem Ursprung ist die eine heilige, apostolische und katholische Kirche bis zum heutigen Tag verpflichtet...
Auch wird aus der Apostelgeschichte deutlich, dass Petrus dieses Amt entsprechend ausübt. So ordnet er zum Beispiel die Taufe von Heiden an und ist auch der Wortführer in Jerusalem etc.
Christus hat nicht gesagt, dass niemand der erste sein soll, sondern dass, wenn jemand der Erste sein will, so soll er der Diener aller sein. Wenn dieser Erste als Diener wirkt, die Brüder zu stärken, dann ist damit das Schriftwort erfüllt.
Ferner hat Christus die Kirche nicht durch demokratische Gemeindestrukturen aufgebaut, sondern von Petrus und den Aposteln her. Die Apostel wurden von Christus ernannt und nicht von der entstehenden Urgemeinde - den Jüngern und Jüngerinnen - gewählt. So war es ursprünglich und das Wort Hierarchie bedeutet auch 'Ursprung'. Diesem Ursprung ist die eine heilige, apostolische und katholische Kirche bis zum heutigen Tag verpflichtet...
... link
... comment