Mittwoch, 6. März 2013
Wikinger-Sonnensteine gab es wirklich
klauslange,18:37h
Wie konnten die Wikinger tausende von Kilometern auf den Meeren zurücklegen, ohne einen Kompass zu besitzen? Lange wurde diese Fähigkeit durch die Benutzung sogenannter Sonnensteine vermutet. Nun hat ein Fund und dessen Auswertung, diese Legende über die Sonnensteine belegt, wie welt.de berichtet:
Seit Jahrzehnten wird über solch transparente "Sonnensteine" spekuliert, die den Wikingern dabei geholfen haben sollen, mit ihren Schiffen Tausende von Kilometern in Richtung Island und Grönland zurückzulegen und vermutlich lange vor Christoph Kolumbus Amerika zu entdeckten. Einen Beweis für die Existenz solcher Steine gab es aber nicht.
Im November 2011 berichteten Forscher um Guy Ropars von der Universität Rennes in der Bretagne von dem Fund eines Kristalls in einem britischen Schiffswrack im Ärmelkanal, der in ihren Augen die Theorie erhärtet, dass solche "Sonnensteine" tatsächlich genutzt wurden.
Über eine chemische Analyse eines kleinen Teils des Kristall wies eine Forschergruppe um Ropars nun nach, dass der gefundene, rund fünf Zentimeter lange Stein ein Calzit ist. Der auch Kalkspat oder Doppelspat genannte Kristall kommt in Skandinavien häufig vor. Abhängig vom Fundort kann Calzit unter Einwirkung von UV-Licht blau, gelb oder rot fluoreszieren.
Mit einem ähnlich beschaffenen Kristall, wie jenem aus dem Schiffswrack, konnten die Forscher auch bei schwachem Sonnenlicht den Stand der Sonne mit großer Genauigkeit feststellen. Dies gelang sogar 40 Minuten nach Sonnenuntergang. "Für uns gibt es keine Zweifel: Calzit ist magisch", sagte Ropars.
Auch die legendären Seefahrer nutzten vermutlich Calzit, um die genaue Position der Sonne auszumachen und sich daran zu orientieren. Bekannt ist, dass die Wikinger auch unter den widrigsten Wetterverhältnissen mit ihren Schiffen Tausende von Kilometern in Richtung Island und Grönland zurücklegten.
Calzit bricht Sonnenlicht in Abhängigkeit von seiner Position zur Sonne. Wer durch den transparenten Stein blickt, sieht zwei unterschiedlich starke Lichtbündel des Sonnenlichts, einen ordentlichen und einen außerordentlichen Strahl.
Durch Drehen des Calcits, der wegen dieser zweifachen Brechung der Lichtbündel auch Doppelspat genannt wird, kann eine Position erreicht werden, in der die Intensität beider Lichtbündel gleich stark ist. In diesem Moment zeige der Stein genau die Richtung der Sonne an. Selbst bei geringem Sonnenlicht oder bei Nebel sei es möglich, mit Hilfe des transparenten Steins die Position der Sonne zu bestimmen.
Nach Überzeugung der Forscher haben die Wikinger diese Methode auch noch verwendet, nachdem der Kompass erfunden wurde. Dass der "Sonnenstein" im 16. Jahrhundert – und damit Jahrhunderte nach Erfindung des Kompasses – an Bord eines britischen Schiffes mitgeführt wurde, erklären die Wissenschaftler damit, dass über die Funktionsweise von Kompassen damals noch wenig bekannt war.
Seit Jahrzehnten wird über solch transparente "Sonnensteine" spekuliert, die den Wikingern dabei geholfen haben sollen, mit ihren Schiffen Tausende von Kilometern in Richtung Island und Grönland zurückzulegen und vermutlich lange vor Christoph Kolumbus Amerika zu entdeckten. Einen Beweis für die Existenz solcher Steine gab es aber nicht.
Im November 2011 berichteten Forscher um Guy Ropars von der Universität Rennes in der Bretagne von dem Fund eines Kristalls in einem britischen Schiffswrack im Ärmelkanal, der in ihren Augen die Theorie erhärtet, dass solche "Sonnensteine" tatsächlich genutzt wurden.
Über eine chemische Analyse eines kleinen Teils des Kristall wies eine Forschergruppe um Ropars nun nach, dass der gefundene, rund fünf Zentimeter lange Stein ein Calzit ist. Der auch Kalkspat oder Doppelspat genannte Kristall kommt in Skandinavien häufig vor. Abhängig vom Fundort kann Calzit unter Einwirkung von UV-Licht blau, gelb oder rot fluoreszieren.
Mit einem ähnlich beschaffenen Kristall, wie jenem aus dem Schiffswrack, konnten die Forscher auch bei schwachem Sonnenlicht den Stand der Sonne mit großer Genauigkeit feststellen. Dies gelang sogar 40 Minuten nach Sonnenuntergang. "Für uns gibt es keine Zweifel: Calzit ist magisch", sagte Ropars.
Auch die legendären Seefahrer nutzten vermutlich Calzit, um die genaue Position der Sonne auszumachen und sich daran zu orientieren. Bekannt ist, dass die Wikinger auch unter den widrigsten Wetterverhältnissen mit ihren Schiffen Tausende von Kilometern in Richtung Island und Grönland zurücklegten.
Calzit bricht Sonnenlicht in Abhängigkeit von seiner Position zur Sonne. Wer durch den transparenten Stein blickt, sieht zwei unterschiedlich starke Lichtbündel des Sonnenlichts, einen ordentlichen und einen außerordentlichen Strahl.
Durch Drehen des Calcits, der wegen dieser zweifachen Brechung der Lichtbündel auch Doppelspat genannt wird, kann eine Position erreicht werden, in der die Intensität beider Lichtbündel gleich stark ist. In diesem Moment zeige der Stein genau die Richtung der Sonne an. Selbst bei geringem Sonnenlicht oder bei Nebel sei es möglich, mit Hilfe des transparenten Steins die Position der Sonne zu bestimmen.
Nach Überzeugung der Forscher haben die Wikinger diese Methode auch noch verwendet, nachdem der Kompass erfunden wurde. Dass der "Sonnenstein" im 16. Jahrhundert – und damit Jahrhunderte nach Erfindung des Kompasses – an Bord eines britischen Schiffes mitgeführt wurde, erklären die Wissenschaftler damit, dass über die Funktionsweise von Kompassen damals noch wenig bekannt war.
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